Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Die Regulierung von Kryptowährungen in den USA bleibt ein kontroverses Thema. Verschiedene Regierungsbehörden streiten um die Zuständigkeit für die schnell wachsende Technologie. Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat sich dafür ausgesprochen, Kryptowährungen als Wertpapiere zu regulieren, während die Commodity Futures Trading Commission sie als Rohstoffe betrachtet und somit den Zuständigkeitsbereich in ihrer Gewalt sehen. Diese unterschiedlichen Ansichten haben zu Konflikten zwischen den Behörden geführt. Um diese Debatten zu umgehen, setzt die SEC nun auf „Regulierung durch Durchsetzung“, indem sie direkt gegen Unternehmen vorgeht, die sie als Teil ihrer Zuständigkeit betrachtet. Der aktuelle Coup der SEC, der sich gegen Staking-Dienstleistungen der Kryptobörse Kraken richtet, bringt dem Vorsitzenden der amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde Gary Gensler viel Kritik entgegen. Mit dieser Marschroute muss sich Gensler nicht nur der Kritik von Branchenvertretern stellen, sondern auch aus seinen eigenen Reihen. Genslers Amtskollegin Hester Pierce hält das Vorgehen als nicht zielführend und befürchtet innovationshemmende Wettbewerbsnachteile für den gesamten US-domizilierten Sektor. Kritiker bemängeln schon länger den Erfolgsausweis von Gensler, schliesslich blockiert er seit Jahren ein börsengehandeltes, physisch hinterlegtes Bitcoin ETF. Letztlich konnte die unter seiner Leitung zuständige Behörde für Investorenschutz keinen einzigen der beträchtlichen Betrugs- und Insolvenzfälle der in seinem Zuständigkeitsbereich operierenden Anbieter FTX, Celsius, BlockFi oder Voyager Digital verhindern.
Die Wertpapier- und Börsenaufsicht SEC verurteilt Kraken zu einer Entschädigungszahlung von 30 Mio. USD aufgrund ihres Staking-Dienstes.
Bitcoin ist eine dezentralisierte digitale Währung, die über ein Peer-to-Peer-Netzwerk funktioniert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen wird sie nicht von einer zentralen Behörde wie einer Regierung oder Zentralbank kontrolliert. Die Transaktionen werden in einem öffentlichen Register (der Blockchain) festgehalten, was einen sicheren und transparenten Geldfluss ermöglicht. In Ländern wie Nigeria bietet Bitcoin eine alternative Möglichkeit, Zahlungen zu tätigen und Vermögen zu wahren. Mit einem Smartphone und einer Internetverbindung können Privatpersonen Bitcoin kaufen, verkaufen und sich gegenseitig senden, ohne dass sie dafür traditionelle Finanzinstitute wie Banken benötigen. Ein wertvoller Anwendungsfall, wenn Geldautomaten und Kreditkarten nicht mehr funktionieren.
Seit Anfang Februar herrscht in Nigeria ein akuter Mangel an Bargeld, Benzin und Strom; wie kann Bitcoin Abhilfe leisten?
Derzeit sind Tausende verschiedener Kryptowährungen im Umlauf. Ähnlich wie bei traditionellen Anlagen herrschen drastische Unterschiede zwischen den einzelnen Vermögenswerten, die sich in getrennte Kategorien einteilen lassen. Der „Global Crypto Classification Standard (GCCS)“ ist ein erster Ansatz, einen solchen Klassifizierungsstandard für Kryptowährungen zu schaffen. Unterteilt in distinkte Ebenen soll die Initiative als Branchentaxonomie dienen und Anlegern/Regulierungsbehörden helfen, sich in der komplexen Branche besser zurechtzufinden.
Der Global Crypto Classification Standard (GCCS) kategorisiert Krypto-Assets auf einheitliche Weise, um die Anlageklasse zu entmystifizieren.
Im September letzten Jahres vollzog die grösste Smart-Contract-fähige Blockchain den erfolgreichen Wechsel von Proof of Work auf Proof of Stake (auch bekannt als Merge). Proof of Stake (PoS) ist ein alternativer Konsensmechanismus, der zur Sicherung von Blockchain-Netzwerken und zur Validierung von Transaktionen verwendet wird. In einem PoS-System wird die Verifizierung durch eine Reihe von „Validatoren“ durchgeführt, die einen bestimmten Betrag der netzwerkeigenen Kryptowährung halten und „staken“. Dies unterscheidet sich von Bitcoins Proof of Work (PoW) Konsensmechanismus, bei dem die Validierung über die Berechnung komplexer mathematischer Probleme erfolgt; auch bekannt als Mining. Gegenwärtig sind fast 14 Prozent aller Ether (ETH) – rund 27 Milliarden USD – in solche Stakes gebunden und können nicht abgezogen werden. Das bevorstehende Shanghai Upgrade (EIP-4895) wird diese Abhebungen voraussichtlich im März ermöglichen. Eine vollständige Übersicht zu den Änderungen und deren Implikationen.
Das Shanghai Upgrade (EIP-4895) ermöglicht Stakern das Abheben ihrer Ether (ETH) und bereitet das Netzwerk weiter für Sharding vor.
Ausserdem: Die sinkende Inflation in den USA hat die Marktstimmung zu Gunsten der Risikoanlagen wie Kryptowährungen gedreht, trotz Gegenwind durch weitere Konkurs- und Strafverfahren zentraler Dienstleister. Bitcoin & Co. erholten sich massgebend von den Tiefständen nach dem FTX-Debakel und die Aktivität auf Layer 2 Blockchains erreichte neue Höchststände. Ein Rückblick auf die wohlverdiente Verschnaufpause der Kryptomärkte im Januar.
Ein zusammenfassender Monatsrückblick über das Geschehen auf den Krypto-Märkten in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Spezialist 21Shares AG.