Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Diese Woche startete das Bitcoin-Treasury-Unternehmen Twenty One mit 43’500 BTC im Wert von rund 4 Milliarden USD an der NYSE und positioniert sich damit als drittgrösste börsennotierte Bitcoin-Halterin weltweit. Die mehrheitlich von Tether und Bitfinex kontrollierte Firma ging über eine SPAC-Fusion an die Börse. Anders als Wettbewerber wie MicroStrategy bietet Twenty One vollständige On-Chain-Verifizierung aller Bitcoin-Bestände und bietet zusätzliche Dienstleistungen an. CEO Jack Mallers, zuvor Gründer der Lightning-Zahlungsapp Strike, will so institutionelle Investoren mit erhöhter Transparenz überzeugen.
Das Bitcoin-Treasury-Unternehmen Twenty One hat den Handel an der New York Stock Exchange (NYSE) unter dem Ticker-Symbol XXI aufgenommen.
Michael Saylor kämpft gegen Ausgrenzung von Bitcoin-Unternehmen
Der Indexanbieter MSCI plant, Unternehmen mit über 50 Prozent digitalen Vermögenswerten aus seinen globalen Aktienindizes auszuschliessen. Die Regelung würde bis zu 39 börsennotierte Firmen treffen und könnte bereits im Februar 2026 umgesetzt werden. Michael Saylor, Executive Chairman des Bitcoin-Treasury-Unternehmens Strategy, kritisiert die Massnahme als diskriminierend, da ähnliche Konzentrationen bei Öl-, Immobilien- oder Medienunternehmen toleriert würden. Strategy hält 660’624 BTC im Wert von rund 60 Milliarden USD. JPMorgan rechnet bei einem MSCI-Ausschluss mit passiven Kapitalabflüssen von 2.8 Milliarden USD allein bei Strategy. Saylor lancierte deshalb die Brancheninitiative „Bitcoin For Corporations“ für koordinierten Widerstand.
Michael Saylor, Executive Chairman von Strategy, hat einen formellen Kritikbrief an das MSCI Equity Index Committee gerichtet.
JP Morgan wickelt erstmals Anleihe-Emission über öffentliche Blockchain ab
Die US-Grossbank JP Morgan tokenisierte eine 50-Millionen-Dollar-Unternehmensanleihe für das Krypto-Unternehmen Galaxy Digital Holdings über die Solana-Blockchain und wickelte sie in USDC ab. Erstmals nutzt die Bank damit eine öffentliche Blockchain statt der hauseigenen Kinexys-Plattform. An der Transaktion beteiligten sich sowohl die Krypto-Börse Coinbase Global als auch der Vermögensverwalter Franklin Templeton. Das Settlement erfolgte innerhalb weniger Minuten statt der üblichen mehrtägigen Prozesse. Die Transaktion signalisiert wachsendes institutionelles Vertrauen in öffentliche Blockchains, zumal sich unter SEC-Chef Paul Atkins mit der „Project Crypto“-Initiative ein modernisierter Regulierungsrahmen abzeichnet.
Die Grossbank JP Morgan hat ein 50-Millionen-Dollar-Commercial-Paper für Galaxy Digital Holdings auf der Solana-Blockchain emittiert.
Wall Street finanziert Ripple mit Absicherung gegen XRP-Kursverluste
Das Blockchain-Unternehmen Ripple schloss eine Finanzierungsrunde über 500 Millionen USD bei einer Bewertung von 40 Milliarden USD ab. Die Investoren sicherten sich jedoch ungewöhnliche Schutzmechanismen: garantierte Jahresrenditen von 10 Prozent mit Rückkaufrechten oder 25 Prozent bei vorzeitiger Rückzahlung sollte in den nächsten Jahren kein Börsengang stattfinden. Hintergrund ist die extreme Abhängigkeit des Unternehmenswerts vom XRP-Kurs, der zwischen Juli und November um 40 Prozent einbrach. Beteiligt sind Citadel Securities, Fortress Investment Group, Marshall Wace, Brevan Howard, Galaxy Digital und Pantera Capital. Trotz der SEC-Einstufung von XRP als Commodity fordern institutionelle Investoren damit weiterhin Absicherungen, die eher Fremdkapitalcharakter haben.
Die Investoren der jüngsten Ripple-Finanzierung sicherten sich Absicherungsmechanismen, die sie gegen die Volatilität von XRP schützen.
ARK Invest senkt Bitcoin-Kursziel auf 700’000 Dollar
Ausserdem: Die Investmentfirma ARK Invest senkte ihr Bitcoin-Kursziel für 2030 von 1.5 Millionen auf 700’000 bis 750’000 USD. Starinvestorin und CEO Cathie Wood argumentierte gleichzeitig, dass institutionelle Adoption den historischen Vier-Jahres-Zyklus durchbricht. Seit Januar 2024 flossen über 100 Milliarden USD in US-Spot-Bitcoin-ETFs. Die Volatilität sank deutlich, während die maximale Korrektur seit dem Oktober-Allzeithoch nur 26 Prozent betrug statt der historischen 70 bis 80 Prozent nach Halvings. Wood rechnet damit, dass institutionelle Vermögensverwalter bis 2030 rund 6.5 Prozent ihrer verwalteten 200 Billionen USD in Bitcoin allokieren. Über 70 börsennotierte Unternehmen halten bereits Bitcoin in ihren Bilanzen.
ARK Invest-CEO Cathie Wood prognostiziert das Ende des traditionellen Bitcoin-Zyklus und senkt ihr Kursziel bis 2030 auf 1.2 Millionen USD.







