Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Die Blockchain-Technologie bietet diverse Vorteile gegenüber der Architektur herkömmlicher Zahlungsnetzwerke. Ihr verteiltes Hauptbuch (engl. = distributed ledger) ermöglicht eine dezentralisierte und sichere Aufzeichnung von Transaktionen, wodurch Intermediäre überflüssig werden und das Risiko von Betrug reduziert wird. Ausserdem werden grenzüberschreitende Zahlungen schneller, günstiger und effizienter abgewickelt. Alles Vorteile, die unterdessen auch Notenbanken rund um die Welt erkannt haben. In der Form von digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) möchten die Währungshüter das Potenzial der Technologie nutzen, ohne die Kontrolle über den Geldfluss abgeben zu müssen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) gilt aufgrund ihrer aktiven Erforschung dieser Technologie als Vorreiterin. Mithilfe zahlreicher Prototypen erprobt die SNB bereits seit 2019 die potenziellen Vorteile und Herausforderungen einer Digitalwährung. In Zusammenarbeit mit der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und benachbarten Notenbanken untersuchten Pilotprojekte den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr, die Tokenisierung von Wertpapieren sowie den Handel jener Vermögenswerte über DeFi-Protokolle. Eine Übersicht zu den aktuellen Bemühungen der SNB.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) experimentiert weiter mit den Möglichkeiten einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC).
Stablecoins sind digitale Token, die den Wert eines weniger volatilen Vermögenswerts – meist des US-Dollars – eins zu eins abbilden. Dazu halten die Emittenten in der Regel einen gleichwertigen Betrag des zugrundeliegenden Vermögenswerts als Reserve. Diese Reserven können von Anlegern für ihre digitalen Token eingefordert werden. Für den Bindungserhalt eines Stablecoins ist die Liquidität der hinterlegten Vermögenswerte somit von höchster Priorität. Bei Unterbesicherung würde ein Bankrun zum Bindungsverlust und Untergang eines Stablecoins führen. Um mehr Transparenz in den Bereich zu bringen, arbeitet Moody’s Corp an einem Bewertungssystem für die von Emittenten ausgegebenen Reservebescheinigungen. Als Experte in der Anleihenbewertung dürfte das System der zweitgrössten US-Ratingagentur sowohl den Regulierungsbehörden als auch den Anlegern wertvolle Informationen für die Navigation in der komplexen Welt der digitalen Währungen liefern.
Moody’s Corp, einer der drei grössten Ratingagenturen der Vereinigten Staaten, entwickelt ein eigenes Bewertungssystem für Stablecoins.
2022 war ein prägendes Jahr für die Krypto-Branche. Der Konkurs von zentralisierten Krypto-Dienstleistern hat nicht nur zu einem finanziellen Schaden, sondern auch zu einem erheblichen Vertrauensverlust geführt. Im neuen Jahr gilt es primär, diese Schäden auf regulatorischer Ebene einzugrenzen und das Vertrauen der Marktteilnehmer wiederherzustellen. Nur so kann das Potenzial der Blockchain-Technologie vollständig ausgeschöpft werden. Im jährlich erscheinenden „Crypto Theses“ Bericht untersucht die Krypto-Analysefirma Messari den aktuellen Stand des Ökosystems und identifiziert die wichtigsten Trends für 2023. Eine Zusammenfassung.
Ein Bericht der Krypto-Analysefirma Messari identifiziert die treibenden Trends, die das Jahr 2023 für die Branche prägen werden.
Kryptowährungen haben das Potenzial, Millionen von Menschen ohne Bankverbindung finanzielle Integration zu bieten. Durch die Nutzung der Blockchain-Technologie erschaffen Kryptowährungen eine sichere, schnelle und kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Finanzsystemen. Unabhängig von Standort oder finanziellem Status gelingt der Zugang zu Finanzdienstleistungen; vorausgesetzt ist lediglich eine Internetverbindung. Kaum überraschend also, dass die Adoption von Kryptowährungen in Afrika weitaus höher ausfällt als in der westlichen Welt. Selbst in den wohlhabenderen Staaten des Kontinents greifen die Bewohner vermehrt auf Bitcoin & Co. zurück. Eine Illustration am Beispiel Südafrika, dessen Bevölkerung zu rund 22% als „Unbanked“ eingestuft wird.
Der südafrikanische Einzelhändler Pick n Pay akzeptiert in allen 1’628 Filialen landesweit Bitcoin-Zahlungen über das Lightning Netzwerk.
Ausserdem: Krypto-Börsen spielen eine entscheidende Rolle im Krypto-Ökosystem, da sie die Infrastruktur für den Kauf, Verkauf und Handel mit digitalen Vermögenswerten bereitstellen. Sie verbinden Käufer und Verkäufer miteinander und erleichtern somit den Wertfluss innerhalb des Krypto-Marktes. Mit der ehemals zweitgrössten Börse FTX aus dem Rennen bleibt der hoch-kompetitive Bereich dynamisch. Der Kampf um Marktanteile setzt sich fort.
Eine zusammenfassende wöchentliche Rückschau auf die Geschehnisse an den Krypto-Märkten mit Fokus auf Trendsektoren, Liquidität, Volatilität, Spreads und mehr in Zusammenarbeit mit Marktdatenanbieter Kaiko.