Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Der Dollar zählt nach wie vor zu der dominierendsten FIAT-Währung der Welt. Nicht nur werden die wichtigsten Rohstoffe in Dollar abgewickelt, auch die Hälfte aller global ausstehenden Schulden ausserhalb der USA lauten auf den Dollar. Den Status der Weltreservewährung Nummer eins hat der Greenback trotz einer über die Jahre abnehmenden Dominanz nach wie vor. Gemäss dem IMF wird der Dollar mit einem Anteil von knapp 60% an den weltweiten Devisenreserven immer noch stärker genutzt als alle anderen Währungen zusammen. Der Eintritt des globalen Zahlungsverkehrs in das digitale Zeitalter dürfte über die Zeit die auch die Struktur der internationalen Kapitalmärkte verändern. Notenbanken gewinnen durch die Ausgabe von Digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) eine bessere Kontrolle über Geldflüsse und erlangen mit dem programmierbaren Geld ein nicht zu unterschätzendes Instrumentarium für eine zielgerichtete Fiskalpolitik. CBDCs haben faktisch das Potenzial, geopolitische Vormachtstellungen zu beeinflussen, jedoch ist die Ausgabe einer digitalen Währung auch mit Risiken behaftet. Die USA will eine potenzielle Einführung deshalb ganz genau abwägen. Im Januar erschien das erste Diskussionspapier, wobei die zahlreichen Vorteile den Kehrseiten gegenübergestellt wurden. Fed-Gouverneur Christopher A. Waller vertrat nun auf einem Sicherheitssymposium an der Harvard University eine Kontra-Position. Der Ökonom argumentierte, dass jegliche Bedrohung durch einen ausländischen CBDC nur die Dominanz des Dollars als Tauschmittel, nicht aber als Wertaufbewahrungsmittel gefährden würde. Einem Druck durch den bereits eingeführten chinesischen CBDC müsse sich die USA deshalb nicht hingeben. Dabei verweist der Ökonom auf privat ausgegebene Stablecoins als bewährte Alternative.
Nach Ansicht von Fed-Gouverneur Chris Waller sollte Amerika die Idee eines Dollar-CBDC aufgeben und stattdessen Stablecoins verwenden.
2022 wird als ein Jahr in die Geschichtsbücher der noch jungen Blockchain Technologie eingehen, das durch Insolvenzen bedeutender Krypto-Dienstleister gezeichnet war. Die Implosion des Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital führte im Juni zu einer ernsthaften Liquiditätskrise in der Branche, die in einem Dominoeffekt etliche Anbieter und Projekte in die Knie zwang. Betroffen war auch die grösste zentralisierte Krypto-Kreditplattform Celsius Network, die Gelder von diversen anderen Dienstleistern verwaltete und vor wenigen Monaten Insolvenz anmelden musste. Verbindungen zu Celsius führten für die sieben Jahre alte deutsche Kryptoplattform Nuri (ehemals Bitwala) nun ebenfalls zu einem aprupten Ende.
Ein Übernahmeangebot für Nuri und seine 250’000 Kunden ist gescheitert. Das ehemals als Bitwala bekannte Startup muss Insolvenz anmelden.
Die Berner Kantonalbank (BEKB) spannt mit der SIX Digital Exchange (SDX) zusammen, um die Infrastruktur für die Emission, die Verwahrung und den Handel tokenisierter Aktien zu beschleunigen. Der Schritt der BEKB stellt einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung einer blockchainbasierten Wertpapierinfrastruktur in der Schweiz dar. Die Zusammenarbeit ermöglicht es KMUs, ihre Aktien digital in der Form von unverbrieften DLT-Effekten auszugeben und die Anteile nahtlos in eine regulierte Bankverwahrung zu übertragen.
Die Berner Kantonalbank (BEKB) wird an der Schweizer SIX Digital Exchange (SDX) zur Tokernisierung von Wertpapieren eingebunden.
Der Zahlungsriese Mastercard möchte Kryptowährungen für die breite Masse zugänglich machen. Zu diesem Zweck wird das Unternehmen interessierten Finanzinstituten eine umfangreiche Palette von Anwendungen zur Verfügung stellen. Diese beinhalten neben einer Krypto-Handelsinfrastruktur auch bewährte Identitäts-, Cyber-, Sicherheits- und Beratungsdienstleistungen. Damit ist Mastercard zurück im Rennen mit seinem Hauptkonkurrenten Visa, welcher im Blockchain-Bereich bereits stark expandiert hat.
Mastercard taucht mit der Expansion seiner Krypto-Dienstleistungen tiefer in den Bereich ein und erleichtert die Einbindung neuer Nutzer.
Ausserdem: Die Preise von Krypto-Assets sind 2022 stark unter Druck geraten. Nebst makroökonomischen Faktoren haben auch Ausfälle von zentralen Plattformen zu einem Vertrauensverlust geführt. Nichtsdestotrotz ist das Interesse an der neuen Anlageklasse bei professionellen Investoren ungebrochen. Der Entwicklungsfortschritt im Blockchain-infrastrukturbereich als auch der Markteintritt von etablierten Finanzinstituten wie Blackrock oder Postfinance unterstreichen die fundamentale Stärke des Sektors. Lassen sie sich am 26. Oktober durch ausgewiesene Experten über den neuesten Stand der Branche informieren. Teilnehmende des Anlasses „The Future of Digital Assets“ sollen ein breiteres Verständnis sowie wertvolle Tipps im Umgang mit Krypto-Assets gewinnen. Eine Fragerunde mit anschliessenden Netzwerkgelegenheiten runden den Anlass ab.
Ausgewiesene Experten erklären in Zürich, wie Krypto-Assets innerhalb eines Portfoliokontexts sinnvoll eingesetzt werden können.