Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Die drohende Energiekrise in Europa ruft bei Kryptokritikern erneut den Stromverbrauch des Bitcoin Netzwerks auf die Agenda. Das energieintensive „Proof of Work Mining“, auf welchem das Netzwerk basiert, lässt einzelne Kritiker sogar nach einem Bitcoin Verbot fordern. Dabei sorgen Aussagen wie „eine Bitcoin-Transaktion verbraucht gleich viel Strom wie ein ganzer Haushalt in eineinhalb Monaten“ zu missverständlichen Unwahrheiten. Was in der neu aufgeflammten Debatte zu wenig zur Sprache kommt, ist, dass es sich beim Bitcoin Netzwerk um das erste global verteilte dezentrale Zahlungsnetzwerk handelt, das seit über 10 Jahren zuverlässig und uneingeschränkt jedem Teilnehmer die Sicherung und den Transfer seiner digitalen Werte garantiert. Der unterliegende Vermögenstoken Bitcoin stellt dadurch viel mehr dar als nur eine spekulative Kryptowährung. Was darf ein zensurresistentes globales Netzwerk, worauf sich auch immer mehr Leute in Entwicklungsländern abstützen, an Energie kosten? Bietet der freie Markt nicht den effizientesten Beweis eines Daseinsrechts? Ein Blick auf die Gesamtmenge und die Herkunft des Ressourcenverbrauchs hilft, Bitcoins Energieverbrauch im Gesamtkontext und in Relation zu anderen Anwendungsbereichen einzuordnen.
In der aktuellen Stromkrise werden Stimmen rund um Bitcoins Energieverbrauch immer lauter. Eine ausführlich Analyse der Faktenlage.
Im März 2022 nahm der amtierende US-Präsident Joe Biden über eine Durchführungsverordnung erstmals die Thematik der Krypto-Regulierung in sein Programm auf. Was damals lediglich ein Aufruf an Branchenvertreter und Aufsichts-behörden war, dürfte schon bald als umfassendes Rahmenwerk niedergeschrieben werden. Dessen Gestaltung stellt ein wichtiger Schritt für die Reife der Branche dar, birgt aber bei restriktiver Auslegung das Risiko einer Innovationsbremse.
Nach der Durchführungsverordnung im März veröffentlichte die Biden-Administration den ersten Rahmen für die Regulierung von Krypto-Assets.
Die regulatorische Landschaft in den Vereinigten Staaten gestaltet sich aufgrund der grossen Anzahl von parallel arbeitenden Aufsichtsbehörden komplex. Während ein Rahmenwerk bald vorliegen wird, liegt die Durchsetzung der Regeln weiterhin bei unterschiedlichen Regulatoren. An vorderster Front steht die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC), die sich unter der Leitung von ex-Goldman Sachs Investmentbanker Gary Gensler die Entscheidungsbefugnis über die Mehrheit der Vorschriften für die Ausgabe und den Handel von Kryptowährungen stark macht.
Unter der Leitung Gary Genslers versucht die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC), die Zuständigkeit über die Krypto-Branche zu erlangen.
Die Schweiz hat sich als einer der führenden Standorte für Kryptowährungsfirmen etabliert. Im sogenannten „Crypto Valley“ liessen sich zahlreiche Unternehmen nieder und viele Startups wurden rund um den Bereich der digitalen Assets ins Leben gerufen. Dieses frühe Branchengeschehen ging auch an heimischen Finanzinstituten nicht unbemerkt vorbei. Wie das Beispiel Swissquote unterstreicht, passten sich innovative Firmen aus dem traditionellen Finanzbereich schnell an das neue Umfeld an. Unterdessen macht das Kryptogeschäft rund 20% des Umsatzes der Onlinebank aus. Der Leiter des Institutional Sales, Robin Lemann, schildert gegenüber CVJ.CH die Entstehung und die Zukunft der Unternehmensstrategie um digitale Vermögenswerte.
Robin Lemann schildert im Gespräch mit CVJ.CH die Geschichte, Strategie und Zukunft digitaler Assets bei der Schweizer Onlinebank Swissquote.
Ausserdem: Nasdaq, die Eigentümerin und Betreiberin der zweitgrössten Handelsbörse in den USA, gründete diese Woche eine Abteilung für digitale Vermögenswerte. Gemäss dem Börsenbetreiber habe die Technologie, die dem Ökosystem der digitalen Vermögenswerte zugrunde liegt, das Potenzial, die Finanzmärkte langfristig zu verändern. Die Entscheidung ist die jüngste in einer Reihe von Wall-Street-Titanen, die aufgrund des anhaltenden Interesses ihrer institutionellen Anleger trotz des allgemeinen Marktrückgangs verstärkt in das Krypto-Ökosystem investieren.
Nasdaq, der Betreiber der zweitgrössten US-Handelsbörse, lanciert einen auf digitale Vermögenswerte spezialisierten Arm.