Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Seit knapp drei Jahren vertritt die SEC die Position, Ripple Labs habe US-Kunden durch den öffentlichen Verkauf der Kryptowährung XRP ein nicht-registriertes Wertpapier angeboten. Seither befinden sich die beiden Einheiten in einem vehementen Rechtsstreit. Der erste Rechtsspruch erfolgte jedoch erst vor einem Monat. Die US-Bezirksrichterin Analisa Torres entschied, dass das öffentliche Angebot des XRP-Token („Programmatic Sales“) mit den Bundeswertpapiergesetzen vereinbar gewesen sei. Lediglich der Verkauf an institutionelle Akteure habe ein nicht-registriertes Wertpapierangebot dargestellt. Für Ripple Labs und andere von SEC-Klagen betroffene Krypto-Projekte war dies ein entscheidender Teilsieg, der dementsprechend von den jeweiligen Gemeinschaften gefeiert wurde. Doch die Börsenaufsicht gibt sich nicht kampflos geschlagen. Diese Woche ging die SEC in Berufung und kündigte an, sie werde den Entscheid von einem Bundesberufungsgericht überprüfen lassen. Die Abklärung durch eine weitere Instanz könne Rechtsfragen untersuchen, bei denen es „erhebliche Gründe für Meinungsverschiedenheiten“ gäbe. Der Ausgang des entscheidenden Rechtsfalls Ripple gegen SEC wird also noch einige Monate auf sich warten lassen.
Die US-Börsenaufsicht SEC wird im Rechtsstreit mit Ripple Berufung gegen den entscheidenden Teilsieg des Krypto-Anbieters einlegen.
Stablecoins haben sich als integrale Eckpfeiler der Krypto-Landschaft etabliert. Diese üblicherweise an den US-Dollar gebundenen Kryptowährungen stellen die digitale Alternative für herkömmliche Fiatwährungen dar und schlagen eine wichtige Brücke zum traditionellen Finanzwesen. Auch für FinTech-Unternehmen ist diese Technologie attraktiv. Zahlungsdienste können sofortige, grenzüberschreitende Transaktionen mit minimaler Volatilität ermöglichen, die eine beispiellose Transparenz und Sicherheit aufweisen. Mit PayPal versucht sich der erste Zahlungsgigant an dieser Vision. Der hauseigene PayPal USD (PYUSD) soll dem Unternehmen die Erschliessung des Potenzial von Stablecoins in der Welt des digitalen Zahlungsverkehrs ermöglichen. Der PYUSD basiert auf der öffentlichen Ethereum-Blockchain und wird durch Dollar-Einlagen, kurzfristige US-Staatsanleihen sowie ähnliche Bargeldäquivalente abgesichert.
PayPal führt den eigenen Stablecoin PYUSD ein und ermöglicht seinen Kunden nahtlose Transaktionen zwischen Fiat- und Digitalwährungen.
Juli war ein wilder Monat für die Krypto-Märkte. Zwar konsolidierte sich der Bitcoin-Preis mehrheitlich nach der anfänglichen Euphorie um den ETF-Antrag des Finanztitanen BlackRock. Doch die Altcoin-Märkte erlebten die erste erhebliche Volatilität in diesem Jahr. Ripples Teilsieg im Rechtsstreit mit der SEC liess den XRP-Token um +99.4% in die Höhe schnellen, während auch andere „Altcoins“ von den positiven Neuigkeiten profitierten. Bis zum Ende des Monats gaben viele der Kryptowährungen ihre Gewinne dann wieder ab. Trotzdem beendete XRP den Juli mit +47.58%, Stellar (XLM) gewann +35.79% und Solana (SOL) stieg um +25.52%. Derweil sank Bitcoin (BTC) um -4.09% und Ether (ETH) verlor -3.97%.
Der Artikel gibt einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen und die Performance verschiedener Kryptowährungen wie BTC, ETH, XLM, SOL und STX.
Vor einem Jahr startete die global führende Krypto-Börse Binance eine erfolgreiche Marketingkampagne, um Händler auf ihre Plattform zu locken. Jegliche Gebühren für den Bitcoin- und Ether-Spothandel wurden ausgesetzt, solange Händler den Binance USD (BUSD) Stablecoin nutzten. Diese Kampagne weitete den Volumenvorsprung der Börse aus und sicherte ihrem Stablecoin den Platz in der Top 3. Allerdings zwangen US-Regulatoren den Emittenten von BUSD, Paxos, die Ausgabe des Stablecoins im Februar 2023 einzustellen. So beendete Binance die BUSD-Kampagne und führte stattdessen gebührenfreien Handel mit TrueUSD (TUSD) ein. Der Stablecoin stellte mit einer Marktkapitalisierung von 2 Mrd. USD eine eher fragwürdige Alternative zu den Marktführern USDT (83 Mrd. USD) und USDC (26 Mrd. USD) dar. Und vor einer Woche folgte dieselbe Kampagne für den neu in Hong Kong lancierten First Digital USD (FDUSD), der aktuell eine Marktkapitalisierung von 260 Mrd. USD ausweist. Für einige Skeptiker stellt sich nun die Frage, inwiefern Binance mit den beiden Emittenten involviert ist.
Ein zusammenfassender Überblick über die Geschehnisse an den Kryptomärkten der vergangenen Woche in Zusammenarbeit mit dem Marktdatenanbieter Kaiko.
Ausserdem: Die Branche durfte sich im Juli über einige positive fundamentale Entwicklungen freuen. Die Entscheidung im Fall Ripple deutete auf eine rechtliche Trennung von Krypto-Assets und Wertpapieren in den USA hin. MakerDAO führte ein attraktives Zinskonto für den führenden dezentralen Stablecoin DAI ein. Société Générale erhielt eine Lizenz für Krypto-Dienstleistungen in Frankreich. Die Banca d’Italia ging eine Partnerschaft mit der Blockchain-Plattform Polygon ein, um den DeFi-Handel für Institutionen zu erforschen. Und der Oracle-Anbieter Chainlink gab den Startschuss für die lang erwartete Interoperabilitätslösung CCIP.
Ein zusammenfassender Monatsrückblick über das Geschehen auf den Krypto-Märkten in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Spezialist 21Shares AG.