Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Das Crypto Valley steht für die Region in der Schweiz, welche für ihre Konzentration von Blockchain- und Krypto-Unternehmen Bekanntheit erlangt hat. Das Gebiet rund um die Stadt Zug hat sich zu einer Drehscheibe für Blockchain-Innovation und -Entwicklung fortgebildet und über die Zeit eine interkantonale Expansion erfahren. Viele Blockchain- und Krypto-Firmen haben sich aufgrund des günstigen Geschäftsumfelds inklusive hoch qualifizierter Arbeitskräfte und eines starken Netzwerks von Industriepartnern für die Region entschieden. Ein fortwährender Einblick in die Entwicklung des florierenden Wirtschaftsraums bietet der jährlich erscheinende CV VC Top 50 Report. Entgegen den Marktbewegungen des vergangenen Jahres weist ein erneutes Wachstum der Region auf eine Robustheit des Ökosystems hin. So ist zwar die Marktkapitalisierung der Blockchain-Plattformen um 71% gesunken, die Unternehmensbewertungen sind 2022 jedoch um beeindruckende 55% gewachsen, was in einer Bewertung der Top-50-Unternehmen von 185 Mrd. Dollar resultiert.
Das Crypto Valley ist aufgrund vorbildlicher Regulierung und dezentraler Denkweise nach wie vor der führende Blockchain-Hub der Welt.
Bitcoin bietet aufgrund seiner Eigenschaften einen erlaubnislosen Zugang zu einem verlässlichen Zahlungsnetzwerk, das ohne Einschränkungen die Verwahrung und den Transfer von digitalen Vermögenswerten zulässt. Das globale Netzwerk setzt lediglich einen Internetzugang voraus, um es zu nutzen. Insbesondere in Ländern, welche eine unsichere Währungs- und Finanzsituation aufweisen oder wo ein Grossteil der Bevölkerung über keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen verfügt, wird der Nutzen des Netzwerks deutlich sichtbar. So verzeichnen etliche Nationen auf dem afrikanischen Kontinent eine fortwährende Adoption von Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Selbst ein offizielles Verbot stoppt diese Entwicklung nicht. Länder wie Ägypten und Marokko weisen trotz eines vorerrschenden Verbots eine ansteigende Teilnahme der Bevölkerung an Kryptowährungen auf. So stieg in Marokko der Krypto-Besitz auf die Gesamtpopulation gerechnet von 2.4% im Jahr 2021 auf 3.1% im Jahr 2022 – die höchste Rate in Nordafrika. Bemühungen der marokkanischen Zentralbank deuten nun auf einen neuen Rechtsrahmen hin, welcher Bitcoin & Co. volumfassend regulieren und dem Land damit neue wirtschaftliche Chancen im Bereich der Technologie eröffnen soll.
Angesichts eines gescheiterten Krypto-Verbots entscheidet sich die Zentralbank Marokkos, den regulatorischen Ansatz zu verfolgen.
Mit steigender Nutzung haben Blockchains aufgrund des „Blockchain-Trilemmas“ mit Skalierungsproblemen zu kämpfen. Sogenannte Layer 2-Lösungen entspannen das Blockchain-Trilemma, indem sie Transaktionen auf einer anderen Ebene ermöglichen und diese gebündelt an die Haupt-Blockchain zurücksenden. Die daraus resultierende erhöhte Kapazität reduziert die Transaktionskosten auf der Haupt-Blockchain, ohne dessen Sicherheit oder Dezentralisierung zu beeinträchtigen. Doch auch in diesem Fall müssen Transaktionen, die zwischen der Hauptblockchain und den Layer2 Lösungen stattfinden, validiert und auf ihre Authentizität geprüft werden. Als vielversprechender Ansatz wird das sogenannte „zero knowledge rollup“ (ZK Rollup) Verfahren angesehen. Anhand von Zero-Knowledge-Proofs (ZKP) können Angaben mathematisch bewiesen werden, ohne dabei Informationen preiszugeben, welche die Auskunft belegt. Im Gespräch mit CVJ.CH erklärt zkSync Entwickler Anthony Rose, wie sich Prozesse in der Branche anhand des Verfahrens verändern könnten.
Anthony Rose, Head of Engineering bei Matter Labs, teilt seine Gedanken zu zkSync und der vielversprechenden Layer-2-Landschaft Ethereums.
Im „Krypto-Lending“ sind in der Regel zentral verwaltete Plattformen oder Unternehmen tätig, die Einzelpersonen oder Institutionen die Kreditaufnahme und -vergabe von digitalen Vermögenswerten ermöglichen. Die Instanzen fungieren dabei als Vermittler, welche Kreditnehmer und Kreditgeber zusammenbringen – vergleichbar mit Banken im traditionellen Finanzsystem. Dabei geht der Nutzer naturgemäss ein Gegenparteienrisiko ein und muss auf professionelles Geschäftsgebaren des Anbieters hoffen. Nach dem Untergang gewichtiger Lending-Plattformen ist der Markt besonders sensibilisiert auf Nachrichten aus dem Bereich. Eine Razzia bulgarischer Behörden in den Räumlichkeiten des Anbieters Nexo führte erwartungsgemäss nicht zur Vertrauensbildung und zog Abhebungen von über $200 Mio. nach sich.
Krypto-Kreditgeber Nexo hat nach einer Razzia durch bulgarische Behörden Abhebungen im Wert von mehr als 200 Millionen Dollar verzeichnet.
Ausserdem: Aufsehenerregende Berichte über Leute, die aufgrund eines frühen Einstiegs in Kryptowährungen zu Millionären wurden, sorgen in den Medien immer wieder für Schlagzeilen. Im Mittelpunkt dieser Geschichten stehen oft Einzelpersonen, die den Wert ihrer Investition über die Jahre in die Höhe schnellen sahen. Prinzipiell sollte schneller Krypto Reichtum Investoren und Anleger nicht als alleiniger Anhaltspunkt dienen, ihre Gelder in eine Person oder seine Projekte zu investieren.
Der 22-Jährige Krypto-Investor Dadvan Yousuf wird von der Berner Staatsanwaltschaft des Betrugs und der Geldwäsche beschuldigt.