Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Krypto-Währungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Die Digitalisierung wirkt sich auf etliche Aspekte unseres Lebens aus, im Besonderen im alltäglichen Umgang mit Zahlungsmitteln. Ein Trend weg vom Bargeld liess sich bereits vor Corona erkennen und wurde durch die Pandemie weiter beschleunigt. Während die meisten mobilen Zahlungslösungen von Privatanbietern entwickelt werden, befassen sich auch die Notenbanken mit der Zahlungsinfrastruktur 2.0. Projekte für digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) gibt es mittlerweile rund um den Globus und China führte seinen digitalen Yuan bereits in einzelnen Bereichen ein. Auch die schweizerische Nationalbank (SNB) beschäftigt sich verstärkt mit den neuen Möglichkeiten, die digitale Währungen mit sich bringen. Zusammen mit der französischen Zentralbank weitet die SNB ihr Pilotprojekt auf einen grenzüberschreitenden Kontext aus. Untersucht werden primär Zahlungsnetzwerke zwischen Banken, die dank der Einführung eines digitalen Schweizer Frankens an Effizienz gewinnen sollen.
Finanzinstitute tauchen zunehmend ihre Zehen in den Bereich der digitalen Assets ein und entwickeln Dienstleistungen rund um die neue Anlageklasse. Die Opportunitäten im neuen Gebiet werden zudem verstärkt von risikofreudigen Hedgefonds wahrgenommen, während traditionelle Finanzdienstleister vorerst eher zurückhaltend agieren. Eine Umfrage des Fondsverwalters Intertrust kam zur Annahme, dass internationale Hedgefonds bis 2026 rund 7% ihres Portfolios in Kryptowährungen alloziert haben könnten. Ein grosser Teil der Befragten ist bereits im Bereich investiert und möchte die Portfoliogewichtung digitaler Assets weiter erhöhen.
Obwohl die Adoption von Kryptowährungen in grossen Schritten voranschreitet, ist das Angebot an qualitativer Bildung zum Thema limitiert. Mythen und Falschinformationen halten sich hartnäckig und ein vertieftes Wissen in die Materie wird nur von wenigen Bildungseinrichtungen angeboten. Eine Ausnahme bildet die Universität Basel (UniBas), die bereits seit 2017 einen Kurs zu Bitcoin, Blockchain und Kryptowährungen anbietet. Seit zwei Wochen ist der Einführungskurs auf Bachelor-Niveau öffentlich verfügbar und erfreut sich internationaler Beliebtheit. Am Schnittpunkt von Wirtschaft, Informatik und Kryptografie gibt der Kurs einen umfassenden Einblick in verschiedene Aspekte des aufkommenden Bereichs.
Die Regulierung von Kryptowährungen und Blockchain-Netzwerken hat besonders in der westlichen Hemisphäre einen gewissen Stand erreicht. Bitcoin & Co. werden zumeist als digitale Anlageklasse betrachtet mit den einhergehenden Steuerimplikationen. Anders steht es im asiatischen Raum. Während China in den letzten Wochen mit restriktiven Vorschlägen für Aufmerksamkeit sorgte, wartet Thailand mit neuen Beschränkungen auf. Die lokale Securities and Exchange Commission (SEC) hat neue Regeln implementiert, welche den Handel von nicht-fungiblen Token (NFTs) und „Meme Coins“ wie Dogecoin verbietet. Den lokalen Dienstleistern bleiben 30 Tage, um die nötigen Vorkehrungen für das Verbot zu implementieren.
Ausserdem: Die Ethereum-Blockchain erfreute sich seit letztem Sommer stark wachsender Nutzung. Für Aktivität auf der Blockchain sorgte insbesondere das Aufkommen dezentraler Finanzapplikationen (DeFi) sowie ein verstärktes Durchdringen von nicht-fungiblen Token (NFTs). Doch dadurch wurden gleichermassen die Kapazitätsgrenzen der Smart-Contract-Plattform aufgezeigt. Nutzer wurden mit hohen Transaktionskosten und langen Wartezeiten konfrontiert. Lösungsansätze bieten hier „Second Layer Solutions“ wie das Skalierungsprojekt Polygon. Die Plattform baut auf der Ethereum-Blockchain auf und bildet eine sogenannte „Sidechain“.
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Redaktion CVJ.CH
Selektierte Artikel im Wochenrückblick:
Die Schweizerische Nationalbank weitet ihre CBDC-Pläne auf einen internationalen Kontext aus.
https://cvj.ch/fokus/blockchain/projekt-jura-der-naechste-schritt-fuer-einen-schweizer-cbdc/
Laut einer aktuellen Umfrage gewinnen Kryptowährungen an Beliebtheit bei Hedgefonds.
Die Universität Basel macht ihren Bachelor-Einführungskurs zu Bitcoin & Blockchain öffentlich.
Thailand greift restriktiver gegen Kryptowährungen durch und verbietet spezifische Tokenkategorien.
Ein Blick auf das führende Ethereum Skalierungsprojekt "Polygon".
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