Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Das „Risk off“ Gebaren an den internationalen Märkten potenzierte sich diese Woche insbesondere an den Kryptomärkten. Ein gewichtiger Faktor spielte dabei der Einsturz des Terra-Ökosystems rund um den algorithmischen Stablecoin UST. Der Fall des Terra-Imperiums führte zu einem Bindungsverlust des Stablecoins und liess den involvierten Terra Governance Token $Luna, der bis dato zu den 10 grössten Token nach Marktkapitalisierung gehörte, ins bodenlose fallen. In der Folge wurden knapp $40 Mrd. an Marktkapitalisierung vernichtet. Die Auswirkungen des Debakels widerspiegelten sich einem starken Rückgang des Gesamtmarktes sowie in einem schwindenden generellen Vertrauen in Stablecoins. Das Modell der algorithmischen Stablecoins, welchem Terras UST beizuordnen ist, entpuppte sich anhand der fragilen Besicherung als zu vulnerabel für den Fall, wenn viele Anleger möglichst zeitnah ihre Stablecoins abstossen wollen. Die Nachwehen des Vorfalls dürften die Kryptomärkte noch eine Weile beschäftigen.
Der Anstieg des Terra-Stablecoins „UST“ kam durch einen Bindungsverlust ins Schwanken, der in einem Einbruch auf 60 Cent endete.
Das Terra Fiasko weitete sich auf den gesamten Stablecoin-Markt aus. Auch der grösstkapitalisierte Stablecoin Tether (USDT), der ungleich dem Terra Stablecoin ein mit Dollaranlagen besicherter zentraler Stablecoin darstellt, verlor kurzzeitig die Bindung an den Dollar. Trotz Rückgaben von 3 Milliarden Dollar konnte die Bindung innert Stunden wieder hergestellt werden. Analog dem traditionellen Finanzbereich zeigt sich, dass sich erstklassig besicherte Konzepte gegenüber fraktionalen, durch theoretische Werte abgesicherte Modelle als überlegen erweisen. Entsprechend überstanden auch die mit Kryptoassets überbesicherten Stablecoins die jüngsten Turbulenzen unbeschadet.
Nach dem Einbruch Terras UST weiteten sich Panikverkäufe auf Tether (USDT) aus. Steht ein Zusammenbruch des grössten Stablecoins bevor?
Coinbase, die volumenstärkste und an der Nasdaq kotierte US-Kryptobörse, verzeichnete ihr erstes Verlustquartal seit dem Börsengang im Mai 2021. Tiefere Handelsgebühren und steile Ausgaben für einen eigenen NFT-Marktplatz führten zu einem satten Quartalsverlust von 430 Millionen US-Dollar.
Die grösste US-amerikanische Krypto-Börse Coinbase hat im ersten Quartal des Jahres einen Verlust von 430 Millionen Dollar erlitten.
Der $744 Milliarden schwere Investmentfonds Singapurs GIC, betrat diese Woche als einer der ersten Staatsfonds der Welt die Kryptobranche. Der Fonds leitete eine Finanzierungsrunde des Kryptoanalyse- und Compliance-Unternehmens Chainalysis. Die Serie F Runde fand bei einer Bewertung von 8.6 Milliarden Dollar statt und soll das weitere Wachstum der Analysefirma gewährleisten, die sich auf die Verfolgung illegaler Krypto-Aktivitäten spezialisiert hat.
Das Kryptoanalyse und Compliance Startup Chainalysis wird nach einer 170 Millionen Dollar Finanzierung mit 8.6 Milliarden bewertet.
Ausserdem: Die schweizerische Finanzmarktaufsicht FINMA konkretisiert in ihrer jüngsten Verordnung die Pflicht der Finanzintermediäre zur Aktualisierung der Kundendaten. Ausserdem will die Behörde mit einer Teilrevision die Handhabung des Anfang 2021 eingeführten Schwellenwertes für Transaktionen mit virtuellen Währungen klären. Die vorliegende Revision soll die Schwelle für Identifikationsprozesse von 5’000 CHF auf 1’000 CHF reduzieren. Der Entscheid würde einen rechtlichen Unterschied zwischen virtuellen und traditionellen Währungen schaffen, was dem technologieneutralen Ansatz der FINMA widerspricht.
Mit der Teilrevision des Geldwäschereigesetzes vergrössert die FINMA die regulatorische Kluft zwischen Krypto- und traditionellen Währungen.