Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Der Jährliche Wirtschaftsbericht des Weissen Hauses ist ein Dokument, das vom Wirtschaftsrat (Council of Economic Advisers) für den Präsidenten der Vereinigten Staaten erstellt wird. Darin werden die aktuelle Lage der Wirtschaft, wichtige Wirtschaftsindikatoren wie Beschäftigungszahlen, Inflation und BIP-Wachstum erörtert sowie die Wirtschaftspolitik und die Prioritäten der Regierung für das kommende Jahr dargelegt. Dieses Jahr widmete die Biden-Administration knapp 15% des gesamten Wirtschaftsberichts der Kryptobranche. Der Text geht primär auf die vermeintlichen Risiken wie Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Steuerhinterziehung ein – jegliche Vorteile von Kryptowährungen bestreiten die Autoren vehement. Ingsesamt überwiegen laut dem Weissen Haus die Nachteile, wobei Kryptowährungen gar eine Gefahr für das Finanzsystem darstellen könnten, was angesichts der Marktkapitalisierung der Branche (ca. 1.2 Bio. USD) im Vergleich zum BIP der USA (23.32 Bio. USD) etwas bizarr erscheint.
Der jährliche Wirtschaftsbericht des Weissen Hauses widmet sich massgebend dem Krypto-Bereich und dessen Risiken für das Finanzsystem.
Während die USA die Regulierung von Kryptowährungen verschärfen, verfolgt die Schweiz einen anderen Ansatz. Mit einem innovationsstützenden, technologieneutralen Grundgedanken haben Regulatoren klare Rahmenbedingungen für Krypto-Dienstleister geschaffen. Auch die ansässigen Finanzinstitutionen lehnen die Branche nicht mehr kategorisch ab und erforschen potenzielle Kundenangebote. So beispielsweise die PostFinance; eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der staatlichen Schweizerischen Post. Bereits letzten Sommer identifizierte die grösste Retailbank der Schweiz die Kryptoindustrie als vielversprechenden Wachstumsbereich. Das Thema sei aus der Finanzwelt nicht mehr wegzudenken, doch der sichere und bequeme Zugang zu den Kryptowährungsmärkten fehle in gewisser Hinsicht. Den leichten Handel bei der Hausbank haben sich laut der PostFinance viele ihrer Kunden gewünscht. Durch eine Kooperation mit der Kryptobank Sygnum dürfte dieses Angebot bald Realität werden.
Die PostFinance möchte in Zusammenarbeit mit Sygnum eine breite Palette an Krypto-Dienstleistungen für ihre Privatkunden anbieten.
US-Banken überweisen Geld mit verschiedenen Methoden, einschliesslich Automated Clearing House (ACH)-Überweisungen, die elektronische Transaktionen zwischen Bankkonten ermöglichen und in der Regel für Gehaltsabrechnungen, Rechnungszahlungen und direkte Einzahlungen verwendet werden. Diese herkömmlichen Systeme sind mitunter sehr langsam, wobei Überweisungen bis zu mehreren Werktagen dauern können. Aufgrund dessen erprobt die US-Notenbank seit einiger Zeit eine Blockchain-basierte Alternative. Ihr neues Zahlungssystem – auch bekannt unter dem Namen FedNow – soll Transaktionen an jedem Tag, zu jeder Zeit und 365 Tage im Jahr ermöglichen. Für Banken, Unternehmen und Privatpersonen eine klare Aufrüstung der bisherigen Zahlungsschienen. Skeptiker hingegen befürchten eher eine Vorstufe eines digitalen CBDC-Dollars. Der offizielle Start des Projekts wird bereits diesen Juli erfolgen, während die Funktionalitäten des Netzwerks über die Jahre ausgebaut werden.
Die Blockchain-Zahlungsinfrastruktur FedNow ermöglicht es Banken, Unternehmen und Privatpersonen künftig, Geld in Echtzeit zu transferieren.
Seit der erfolgreichen Integration des Ethereum-Mainnets mit der Beacon-Chain – auch bekannt als „Merge“ – sichert der Proof of Stake (PoS) Konsensalgorithmus das grösste Smart Contract Netzwerk. In einem PoS-System beinhaltet das sogenannte Staking das Halten und Sperren einer bestimmten Menge an Kryptowährungen, um Transaktionen zu validieren und Blockbelohnungen zu erhalten. Konkret haben einige Ethereum-Staker ihre ETH seit Dezember 2020 verpfändet. Mit dem „Shanghai-Upgrade“ am kommenden Mittwoch können einige dieser Marktteilnehmer erstmals ihre Kryptowährungen abheben. Eine datenbasierte Analyse des Meilensteins.
Eine datenbasierte Simulation des Ethereum Shanghai Upgrade (EIP-4895) und dessen Implikationen für ETH-Staking.
Ausserdem: Das Shanghai-Upgrade ist insbesondere für Anleger von Interesse, die in der Blockchain-Welt zusätzliche Erträge auf ihre Krypto-Assets generieren wollen. Durch die abgeschlossene Umstellung auf Proof of Stake wird die zweitgrösste Kryptowährung nach Marktkapitalisierung mit einer passiven Rendite von 5-10% p.a. versehen. Rechenleistung wird dabei nicht mehr zur Netzwerksicherung benötigt. Für die Schweizer Banken InCore Bank und Maerki Baumann attraktiv genug, um die Dienstleistung bereits nächste Woche an ihre Kunden weiterzugeben.
InCore Bank wird Ethereum-Staking für ihre und Maerki Baumanns Kunden unter Verwendung der SDX Web3-Diensten anbieten.