Wells Fargo & Co. plant mit ihrem Investmentinstitut für wohlhabende Kunden eine aktiv verwaltete Kryptowährungsstrategie zu evaluieren und anzubieten. Weitere Anlagestrukturen könnten in nicht allzu ferner Zukunft hinzukommen. Der Trend der institutionellen Adoption setzt sich fort.
In einem Bericht mit dem Titel "The Investment Rationale for Cryptocurrencies" kündigte das Wells Fargo Investment Institute (WFII) an, dass es digitale Vermögenswerte als eine alternative Anlage für qualifizierte Investoren betrachtet und ihnen durch einen professionell verwalteten Fonds Zugang gewähren will.
"WFII glaubt, dass Kryptowährungen als Vermögenswerte an Stabilität und Daseinsberechtigung gewonnen haben. Dochr die Risiken führen uns dazu, ein Exposure nur qualifizierten Anlegern zu ermöglichen und selbst dann nur indirekt durch professionell verwaltete Fonds" - Wells Fargo Team
Aufgrund der Komplexität und fortlaufenden Entwicklung dieser Vermögenswerte planen sie eine Reihe von Berichten. Ziel ist die Aufklärung der Anleger um das Verständnis für Kryptowährungen zu verbessern.
Regulatorische Klarheit
Verbesserte regulatorische Klarheit und steigendes Interesse an digitalen Technologien haben zu einer grossen Vielfalt an Kryptowährungen und einer erhöhten Marktkapitalisierung geführt. Angesichts dieser Entwicklungen glaubt das Wells Fargo Global Investment Strategy Team, dass sich Kryptowährungen im Laufe der Zeit legitimieren und Beständigkeit als investierbare Vermögenswerte zeigen sollten.
Ausbrüche steigender Volatilität könnten anhalten, aber ihrer Ansicht nach deuten die Fakten für eine grössere Stabilität hin. Durch Diversifizierungsmöglichkeiten handle es sich so um einen Vermögenswert, der in Portfolios auf kontrollierte Weise eingesetzt werden kann.
Kryptowährungen als investierbarer Vermögenswert
Kryptowährungen haben sich laut der Grossbank zu einer validen Portfoliooption für qualifizierte Investoren entwickelt. Kryptowährungen zahlen weder Zinsen noch Dividenden, und es gibt keine erwarteten Erträge, die die heutigen Preise beeinflussen. Ein Zeichen für Stabilität ist jedoch, dass Kryptowährungen fundamentale kurz- und langfristige Preistreiber zu entwickeln scheinen.
Niedrige 5- und 10-Jahres-Korrelationen mit den Renditen traditioneller Anlageklassen deuten darauf hin, dass sich die langfristigen Determinanten von Kryptowährungspreisen von denen traditioneller Anlagewerte unterscheiden. Auf diese Weise sind Kryptowährungen potenzielle Portfolio-Diversifizierer, was zur Stabilität und Lebensfähigkeit von Kryptowährungen beiträgt, so Wells Fargo.
Mainstream-Adoption von Bitcoin
Mehrere entscheidende Ereignisse im Jahr 2020 führten zu einer verstärkten Mainstream-Nutzung und beschleunigten die Reifung der Kryptowährungsmärkte. US-Banken erhielten erstmalig die behördliche Erlaubnis, Kryptowährungen zu verwahren. Die Investmentbranche und die Aufsichtsbehörden unternahmen weitere Schritte, um den rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmen zu erweitern, der dazu beitragen sollte, Kryptowährungen als investierbare Vermögenswerte zu festigen.
Im März war Morgan Stanley die erste grosse US-Bank, die ihren Kunden Zugang zu Bitcoin-Fonds bot. Ihnen schliesst sich bald JPMorgan an. Goldman Sachs hat sich dazu entschlossen, Investoren an der Wall Street den Handel mit Bitcoin-Derivaten zu erlauben. Und auch die Bank of NY Mellon Corp. hat im Februar eine neue Einheit gegründet, um Kunden beim Halten, Übertragen und Ausgeben von digitalen Assets zu unterstützen.
Die Coronavirus-Pandemie spielte ebenfalls eine Rolle. Sie beschleunigte die digitale Wirtschaft indem die Rückkehr zu Zinssätzen nahe Null Inflationsängste und das Interesse an alternativen Zahlungssystemen weckte.