Aktien können nun zum ersten Mal innert Sekunden ohne Bank oder Papier direkt von der ausgebenden Firma bezogen, und auch wieder an die Firma zurückverkauft werden. Möglich macht dies die Blockchain-basierte Lösung des Zuger Startup Alethena.
KMU's können über den Aktienautomaten das Firmensetup der Zukunft mit digitalen Aktien, smarten Verträgen, einfacher Administration und handelbaren Aktien vollziehen. Ermöglicht wird die Ausgabe und der Handel von digitalen Aktien eines Unternehmens direkt über die Website mit sofortigem Settlement. Die administrativen Funktionen reichen über die Durchführung von Corporate Actions, Kapitalerhöhungen, Dividendenzahlungen bis zu Generalversammlungen.
Alle Transaktionen mit Krypto-Aktien sind in der Ethereum Blockchain öffentlich einsehbar.
Die Namen der Aktionäre werden ausserhalb der Blockchain erfasst und sind nicht öffentlich.
Digitale Aktien erleichtern Aktionärswesen
«Damit Unternehmen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können, braucht es eine effiziente Lösung zur Verwaltung der Aktionäre, sowie eine preiswerte und schnelle Möglichkeit Aktien von KMUs zu kaufen und wieder zu verkaufen», meint Markus Hartmann, CEO von Alethena, bei der Vorstellung der Technologie. Dazu gehören zum einen digitale Aktien, die einfach und schnell übertragbar sind und dank nachvollziehbaren Aktien- und Transaktionsregistern jederzeit klare Besitzverhältnisse schaffen. Zum anderen erleichtern so genannte Smart Contracts die unkomplizierte Durchsetzung von Aktionärsbindungsverträgen und anderen Vereinbarungen zwischen Aktionären.
Erstmaliger digitaler Handel ohne Banken
Die Einführung des Aktienautomaten von Alethena ermöglicht es Firmen erstmals in der Schweiz, ihre Aktien digital handelbar zu machen, ohne dabei auf teure und umständliche Finanzdienstleister angewiesen zu sein. Eine Ausführung von Aufträgen und Übertragung von Aktien innerhalb weniger Minuten, sowie Transaktionskosten von unter 15 Rappen schaffen deutliche Effizienzgewinne zum herkömmlichen over-the-counter Handel. Dies ermöglicht Unternehmen Zugang zu einem breiteren Publikum an Investoren, beispielsweise ihren Kunden, vereinfacht die Beteiligung von Mitarbeitern und Stakeholdern, und ist Voraussetzung zur Entstehung eines liquiden Marktes.
Eröffnung neuer Möglichkeiten
«Der Aktienautomat gibt uns etwas enorm wertvolles, nämlich ein zuverlässiges Preissignal!», sagt Luzius Meisser, Verwaltungsratspräsident des KMUs. Jederzeit zu wissen, was eine Aktie am Markt wert ist, schätzen nicht nur die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern es eröffnet auch neue Möglichkeiten auf der Finanzierungsseite, verkleinert das Risiko für den Anleger, schafft eine Voraussetzung zur Belehnung der Aktien und vereinfacht Übernahmeverhandlungen. Zusammen ergibt dies gemäss Fachliteratur eine Liquiditätsprämie von etwa 25%: um soviel nimmt der Wert einer Aktie allein dadurch zu, dass sie jederzeit handelbar und der Preis bekannt ist.
Rechtliche und technische Umsetzung
Alethena stützt sich bei der Schaffung digitaler Namenaktien rechtlich auf die vielbeachtete Publikation «Aktien-Token» (GesKR 01/2019) und technisch auf die Ethereum-Blockchain. Dass diese Technologie besonders gut zur Digitalisierung von Wertpapieren geeignet ist, hat auch der Bundesrat erkannt. Ein Vorschlag, den Ansatz ausdrücklich im Gesetz zu verankern, ist bereits in Arbeit. Krypto-Aktien haben wie physische Wertpapiere den grossen Vorteil, dass sie unter der alleinigen und nachweislichen Kontrolle des Inhabers stehen.