Die russische Zentralbank hat mit der Erprobung des digitalen Rubels begonnen, der ab 2023 mit neuen Funktionen eingeführt werden soll. Die Haltung gegenüber Kryptowährungen in Russland bleibt jedoch weiterhin umstritten, da erst kürzlich ein Verbot des Präsidenten für Kryptotransaktionen in Kraft getreten ist.
Nach einem von der Zentralbank veröffentlichten Dokument soll der digitale Rubel bis 2023 als vollwertiges Zahlungsmittel zwischen Privatpersonen und Unternehmen eingesetzt werden. Im Jahr 2024 könnte das Projekt die Anbindung von Kreditinstituten an die Plattform des digitalen Rubels ermöglichen und die Zahl der verfügbaren Zahlungsoptionen sowie der Transaktionen mit Smart Contracts erhöhen.
Vorsichtige Einführung eines digitalen Rubels
Die Bank of Russia erklärte, sie wolle bei der Einführung vorsichtig vorgehen, um keinen wichtigen Prozess zu verpassen. Ihr Hauptziel ist es, die digitale Zentralbankwährung (CBDC) für Privatpersonen, Unternehmen und die Regierung nützlich zu machen. Die schrittweise Einführung des digitalen Rubels würde es den Marktteilnehmern ermöglichen, sich an die neuen Bedingungen anzupassen.
Darüber hinaus hofft die Russische Notenbank, die Verwendung des digitalen Rubels über das Land hinaus ausweiten zu können. Sie plant die Zusammenarbeit mit Partnerzentralbanken, damit der digitale Rubel internationale Transaktionen erleichtern kann. Die Bank möchte ferner, dass sich private Institutionen und Börsen im Jahr 2025 an der Integration des "Offline-Modus" beteiligen.
Weltweite Beschleunigung der CBDC-Bemühungen
Während Russland eine schrittweise Freigabe seines digitalen Rubels plant, haben auch andere Länder stetige Fortschritte bei ihren CBDC-Projekten gemacht. Südkorea begann im Juli mit der Erprobung seiner nationalen Digitalwährung. Lokalen Medienberichten zufolge hat die Zentralbank mehrere im Land tätige Geschäftsbanken eingeladen, sich an den Tests zu beteiligen. Auch Thailand hat kürzlich mit der Erprobung eines CBDC-Projekts begonnen. Und China hat seine Projekte im Bereich der CBDCs ebenfalls vorangetrieben.
Die einzige Ausnahme von diesem wachsenden Konsens über digitale Zentralbankwährungen (CBDC) scheint Japan zu sein. Die ansässige Notenbank testete die technische Realisierbarkeit eines digitalen Yuan seit 2021 und hat ihn kürzlich in der zweiten Phase des Experiments auf Eis gelegt. Die Bank of Japan sah einfach nicht genug Nachfrage nach einer von der Zentralbank ausgegebenen digitalen Währung.