Einer neuen Umfrage der Alternative Investment Management Association (AIMA) und PwC zufolge sind mittlerweile fast die Hälfte aller Hedgefonds mit Fokus auf traditionelle Anlageklassen in Kryptowährungen investiert. Verbesserte regulatorische Klarheit und die Genehmigung von Spot-ETFs verhalfen zu dem Sprung.
Von den über 40 befragten Hedgefonds, die auf traditionellen Märkten handeln, sind 47% in Kryptowährungen investiert. Im Vorjahr hatten nur 29% eine Exponierung, wie Bloomberg berichtet. Von den bereits investierten Hedgefonds planen zwei Drittel, ihren Krypto-Anteil beizubehalten. Der Rest möchte bis Ende 2024 mehr investieren, so die Umfrage.
Verschiedene Krypto-Strategien der Hedgefonds
Viele Hedgefonds stiegen zunächst durch den Handel mit Spot-Kryptowährungen in den Markt ein. Zunehmend kommen aber ausgeklügelte Strategien zum Zug, wie die Studie bestätigte. Von den im Krypto-Markt aktiven Fonds handelten 58% im Jahr 2024 mit Derivaten gegenüber 38% im Jahr 2023. Der Handel an den Spot-Märkten ging auf 25% zurück, nachdem er im vergangenen Jahr mit 69% seinen Höhepunkt erreicht hatte.
Der steigende Anteil an partizipierenden Hedgefonds bedeutet nicht zwingend ein direktes Engagement. Beliebte Strategien umfassen oft eine "delta-neutrale" Herangehensweise, die die Marktvolatilität minimieren oder ganz beseitigen. Einfache Arbitrage-Geschäfte bieten in diesem jungen Markt immer noch Chancen auf zweistellige Renditen.
Eindeutiger Trend
Der PwC-Verband führt diese Krypto-Umfragen unter Hedgefonds seit 2019 durch. Bereits in früheren Ausgaben war eine starke Korrelation des Fonds-Engagements mit dem Bitcoin-Preis zu beobachten, wie CVJ.CH 2021 berichtete. Aber auch das regulatorische Umfeld spielt zentral mit. Damals nannten 82% der befragten Hedgefonds ohne eine Krypto-Strategie die regulatorische Unsicherheit als Haupthindernis für eine Investition. Die Reaktion der Kunden bzw. das Reputationsrisiko fiel ebenfalls hoch (77%) aus. Durch den Eintritt namhafter Finanzinstitute wie BlackRock sowie der Genehmigung entscheidender Anlageprodukte dürfte das Umfeld heute anders aussehen.
"Die Ergebnisse des diesjährigen Berichts deuten auf eine stetige Erholung des Vertrauens im vergangenen Jahr hin. Das liegt vor allem an der regulatorischen Klarheit, die wir weltweit zu sehen beginnen. Diese Klarheit stärkt definitiv das Vertrauen in die Anlageklasse." - James Delaney, Managing Director der Asset-Management-Regulierung bei AIMA
Dennoch stehen einige Hedgefonds-Manager weiterhin abseits. 76% der Fonds ohne Krypto-Investitionen werden ihre Meinung in den nächsten drei Jahren wahrscheinlich nicht ändern, so die Umfrage. Der Ausschluss digitaler Vermögenswerte aus den Anlagemandaten sei ein Hauptgrund dafür.