Die französische Bankengruppe BPCE - Dachorganisation von Banque Populaire und Caisse d’Épargne - integriert erstmals den Handel mit digitalen Vermögenswerten direkt in ihr Retail-Banking.
Rund zwei Millionen Privatkunden erhalten zum Start Zugang zu Kryptowährungen über die reguläre Banking-App. Damit zählt BPCE zu den ersten grossen europäischen Instituten, die Krypto-Trading ohne externe Plattformen ermöglichen. Über ein separates Digital-Asset-Konto können Kundinnen und Kunden Bitcoin, Ethereum, Solana und USDC handeln. Der Service wird zunächst schrittweise freigeschaltet und später auf die gesamte Kundenbasis ausgeweitet.
Integrierte Lösung im Banking-Ökosystem
Der neue Dienst wird über die hauseigene Digital-Asset-Einheit Hexarq angeboten. Das Konto wird innerhalb der BPCE-Apps verwaltet, wodurch kein Wechsel zu externen Krypto-Börsen nötig ist. Kunden handeln Kryptowährungen innerhalb der ihnen bekannten Benutzeroberfläche und nutzen weiterhin ihr bestehendes Bankkonto. Ziel der Bank ist, bis spätestens 2026 allen rund 12 Millionen Retail-Kunden Zugang zu ermöglichen. Die Gebührenstruktur sieht eine monatliche Kontoführungsgebühr von rund 3 Euro sowie Handelsgebühren von 1.5% pro Transaktion vor.
Zum Start umfasst das Angebot vier digitale Vermögenswerte: Bitcoin, Ethereum, Solana und den Dollar-Stablecoin USDC. Weitere Assets sollen abhängig von Nachfrage und regulatorischer Lage hinzukommen. Die Handelslösung zielt auf Einsteiger und erfahrene Nutzer gleichermassen ab und stellt Verwahrung, Compliance und Risikomanagement über die Bank bereit. Damit unterscheidet sich das Angebot von vielen FinTech-Apps, die Krypto-Handel als externes Zusatzprodukt führen.
Erste Nutzererfahrungen und Marktreaktionen
Direkt nach dem Start der Pilotphase meldeten erste Kunden positive Erfahrungen mit dem neuen Dienst: Der Kaufprozess innerhalb der Banking-App funktionierte weitgehend reibungslos und vermittelte den gewohnten Komfort des Online-Bankings. Besonders gelobt wurde, dass Wallet-Verwaltung und Verwahrung über die regulierte Tochtergesellschaft Hexarq erfolgen, Nutzer müssen sich nicht mit privaten Schlüsseln auseinandersetzen. Für den Markt signalisiert der Start von Groupe BPCE, dass digitale Assets zunehmend als regulärer Bestandteil des Finanzangebots gelten können - nicht mehr als Nischenprodukt, sondern als standardisierte Option im Retail-Banking.
Mit dem Schritt reagiert BPCE auf steigende Kundennachfrage nach digitalen Vermögenswerten und den Wettbewerb durch spezialisierte Kryptobroker. Der integrierte Ansatz könnte zum Referenzmodell für traditionelle Finanzinstitute werden, die Kryptowährungen unter einem regulierten Dach anbieten wollen. Gleichzeitig zeigt die Entscheidung, dass Krypto-Handel zunehmend in den Mainstream des europäischen Bankensystems übergeht - und nicht ausschliesslich auf spezialisierte Plattformen beschränkt bleibt.








