Die Deutsche Bank hat eine Partnerschaft mit dem Schweizer Infrastrukturanbieter Taurus abgeschlossen und dringt damit tiefer in den Bereich vor. Der Finanzriese möchte mithilfe der Technologie des Krypto-Spezialisten die digitalen Vermögenswerte seiner Kunden verwahren.
Deutsche Bank, mit 821 Milliarden EUR an verwaltetem Vermögen das grösste Kreditinstitut Deutschlands, hat eine Partnerschaftsvereinbarung mit dem welschen Krypto-Technologieanbieter Taurus SA unterzeichnet. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird die Deutsche Bank die Dienste von Taurus integrieren, um Kunden sichere Krypto-Verwahrung und Tokenisierung anzubieten.
Deutscher Finanzgigant setzt auf Krypto-Assets
Der Schritt ist Teil einer längerfristigen Krypto-Strategie der Deutschen Bank. Bereits seit 2019 verfolgt die grösste Bank Deutschlands den Bereich, wie Head of Digital Assets Alex Bechtel vor zwei Jahren im Gespräch mit CVJ.CH ausführte. So nahm die Deutsche Bank im Februar dieses Jahres zusammen mit Credit Suisse und weiteren heute noch bestehenden Finanzinstituten an der 65 Mio. USD Serie-B-Finanzierungsrunde von Taurus teil. Im Juni folgte der Antrag für die Krypto-Verwahrlizenz beim deutschen Regulator BaFin.
Durch die tiefergreifende Partnerschaft mit dem Genfer Infrastrukturspezialist sollten die Vorbereitungen für das Krypto-Angebot der Deutschen Bank vollendet sein. Allgemein möchte das durch den Vorstoss in die Branche die Provisionserträge der Unternehmensbank steigern. Schliesslich ist die 80-prozentige Tochterfirma DWS bereits seit einigen Jahren in der Krypto-Welt aktiv.
Die DACH-Region bereitet sich für 2024 vor
Die Deutsche Bank ist eines von vielen namhaften Kreditinstituten im deutschsprachigen Raum, die ihren Kunden im kommenden Jahr erstmals umfassende Krypto-Dienste anbieten werden. Im Dezember 2021 bekundete der Verband der Deutschen Sparkassen die Absicht, ihren 50 Mio. Kunden bald den Handel mit Kryptowährungen anzubieten. Doch erst im Februar 2023 reichte das Wertpapierhaus der Gruppe - die Deka Bank - einen Antrag für die Verwahrlizenz ein.
In der Schweiz könnte die PostFinance den Auftakt machen. Im Juli 2022 identifizierte die führende Schweizer Retailbank den Bereich als Wachstumsfeld und ging im April 2023 eine Partnerschaft mit der Krypto-Bank Sygnum ein. Kunden sollten dadurch den Zugang zu einer Auswahl von regulierten, bankfähigen Produkten und Dienstleistungen für Krypto-Assets erhalten. Nur wenige Monate darauf folgte mit der LUKB die Ankündigung der ersten Kantonalbank. Ungefähres Startdatum des Angebots: ebenfalls 2024.