Eine gefälschte Eilmeldung zur Genehmigung des ersten Spot-basierten Bitcoin-ETFs startete eine erhebliche Rallye an den Krypto-Märkten. Laut BlackRock-CEO Larry Fink unterstreicht die Preiserholung, dass Anleger in Bitcoin eine Alternative zu traditionellen "Safe Haven"-Vermögenswerten wie Gold entdeckt haben.
Das Chaos begann, als ein inzwischen gelöschter Beitrag auf der Krypto-Newsseite Cointelegraph fälschlicherweise behauptete, die SEC habe BlackRock die Genehmigung für ihren iShares Bitcoin-Spot-ETF erteilt. Die Falschinformation verbreitete sich schnell über verschiedene soziale Medien und Nachrichtenplattformen, einschliesslich der Finanzpublikation Reuters. Der Bitcoin-Preis reagiert innert Minuten mit einer Rallye von fast 10%. Fink sieht darin einen weiteren Beweis für das aufgestaute Interesse an Krypto-Assets, wie der BlackRock-CEO im Gespräch mit FOX Business preisgab.
ETF-Falschmeldung eines anonymen Telegram-Nutzers
Wie sich später herausstellte, entstammte die Eilmeldung einer Telegram-Nachricht eines anonymen Nutzers. Der nun gelöschte Account zitierte als Quelle das Bloomberg-Terminal. Um die Neuigkeit als erste Publikation abzudecken, veröffentlichte ein Social-Media-Verantwortlicher einen Tweet ohne Abklärung der tatsächlichen Quelle. Kurze Zeit später erschien die Schlagzeile auch bei Reuters. Währenddessen legte der Bitcoin-Preis in nur fünf Minuten um +7% zu.
Doch einige Skeptiker hinterfragten die Eilmeldung früh, bis die SEC die Nachricht in einer Stellungnahme gegenüber FOX Business widerlegte. Cointelegraph löschte den ursprünglichen Tweet und entschuldigte sich in einem ausführlichen Blogbeitrag. Falschmeldung hin oder her, BlackRock-CEO Larry Fink interpretierte die Bitcoin-Rallye als klare Etablierung des digitalen Assets als sicheren Hafen (engl. = Safe Haven).
Bitcoin-Rallye: Flucht in Qualität
Der Geschäftsführer des weltgrössten Vermögensverwalters wollte sich zwar nicht zum aktuellen Stand des ETF-Antrags äussern. Die intensive Nachfrage für Bitcoin als alternative Anlage sei allerdings unabstreitbar, so Fink im Gespräch mit FOX. Ein Teil der Rallye gehe weit über das Gerücht hinaus. Vielmehr werde Bitcoin zunehmend als Absicherung in einer volatilen Welt wahrgenommen. Krieg in Israel und der globale Terrorismus habe Anleger zu einer Flucht in Qualität verleitet.
Ein solcher Sachverhalt (engl. = Flight to Quality) liegt vor, wenn Investoren ihre Vermögensallokation von risikoreicheren Anlagen in sicherere umschichten. Generell verstehen Anleger darunter Assets wie Anleihen oder Gold. Fink bekräftigte jedoch einmal mehr, dass auch das "digitale Gold" - Bitcoin - in diese Kategorie einzuteilen ist. BlackRock höre von Kunden aus der ganzen Welt über die Daseinsberechtigung digitaler Assets. Die Nachfrage für Bitcoin werde ebenfalls durch die globale Unsicherheit getrieben, so Fink.