Aufgrund von regulatorischen Unsicherheiten stellt die Krypto-Währungsbörse Bittrex in 31 Ländern die Geschäftstätigkeit ein. Die internationale Handelsplattform vollzieht zudem ein Sitzwechsel von Malta nach Liechtenstein.
Frist bis 29. Oktober 2019 für Tokenbezug
Die Handelsplattform mit Sitz in Seattle hat die Mitteilung am Freitag auf der Website angekündigt und fordert die Kunden aus den entsprechenden Ländern auf, ihre Guthaben in Form von Token von der Plattform zu beziehen. Handels- und Kontozugänge für betroffene Kunden werden zum 29. Oktober um 19:00 Uhr UTC gestoppt. Weiterhin warnt die Börse, dass es nur möglich sei Guthaben abzuheben, welches die anfallenden Gebühren um mindestens das dreifache übertrifft.
Nur ein europäisches Land betroffen
Von der Entscheidung des Anbieters ist nur ein europäisches Land betroffen, namentlich Bosnien-Herzegowina. Alle anderen Märkte befinden sich in Afrika, Asien oder dem Nahen Osten. Einige Länder, die von dieser Entscheidung betroffen sind, befinden sich in politischen oder sozioökonomischen Turbulenzen. Betroffene Länder sind unter anderem Simbabwe, Uganda, Pakistan oder Venezuela. Auch regulatorischer Druck aus den Vereinigten Staaten könnte in dieser Entscheidung eine Rolle gespielt haben, überliefert ist das aber nicht. Regulatorische Standards und Compliance-Anforderungen wurden allerdings als Schlüsselfaktoren aufgeführt.
Die Liste mit allen betroffenen Ländern gibt es hier.
"Bittrex International" Plattform wird zu "Bittrex Global" mit Sitz in Liechtenstein
Gestern wurden internationale Kunden zudem per email informiert, dass Bittrex Global ab dem 29. Oktober mit Hauptsitz in Liechtenstein operiert. Zuvor war der Sitz des internationalen Geschäfts in Malta. Dieser wird gemäss Mitteilung bereits Ende Oktober aufgegeben. Bestehende Kunden würden nahtlos in die neue Handelsplattform integriert. Logindaten bleiben gemäss Meldung unverändert, allerdings müssen neue Allgemeine Geschäftsbedingungen von Bittrex Global akzeptiert werden.
Regulatorische Standards und Compliance-Anforderungen für Börsen immer bindender
Zuletzt gab es auch gegen Binance internationale Sanktionen. Die führende Digital Asset Exchange musste sich Ende des letzten Jahres aus einigen Ländern zurückziehen, betroffen waren beispielsweise der Iran, Weissrussland, Serbien und Bosnien. Einige der betroffenen Länder stehen auf den Sanktionslisten des UN-Sicherheitsrates und des Office of Foreign Assets Control des U.S. Treasury Department.