Robustes Netzwerkwachstum und die stetig steigende Wahrscheinlichkeit einer Genehmigung des ersten Spot-basierten Bitcoin-ETFs in den USA führten den Bitcoin-Preis an ein neues Jahreshoch im Bereich 35'000 USD. Mit +10.22% erzielte Bitcoin den grössten Tagesanstieg seit Februar 2022.
Vor einer Woche sorgte eine Falschmeldung für Turbulenz an den Krypto-Märkten. Die US-Börsenaufsicht (SEC) habe den BlackRock iShares Bitcoin-ETF genehmigt. Zwar stellte sich die Schlagzeile als falsch heraus, die Reaktion des Bitcoin-Preises bewies jedoch aufgestautes Interesse an dem digitalen Asset. Schliesslich steckt hinter den meisten Gerüchten ein Körnchen Wahrheit. Neue Anpassungen der eingereichten ETF-Anträge entflammten nun erneut die Hoffnungen auf einen Bitcoin-Fonds und führten zu einem täglichen Preisanstieg im zweistelligen Prozentbereich. Unterstützt wird die Rallye durch ein fundamentales Wachstum des Bereichs.
Bitcoin-ETF bis Ende des Jahres gesichert?
Mitte Juni überraschte BlackRock die Finanzbranche mit der Einreichung eines eigenen Bitcoin-ETF-Antrags. Zuvor versuchten sich verschiedene Emittenten an einem Spot-basierten Produkt, konnten sich jedoch keine Genehmigung der SEC sichern. Als etablierter Finanztitan mit 8.5 Bio. USD an verwalteten Vermögenswerten betrat ein Antragsteller von einem höheren Kaliber das Rennen. Über ein Dutzend weiterer Fondsanbieter reichten als Reaktion ebenfalls Anträge ein. Der Bitcoin-Preis reagierte entsprechend positiv, begann in den Folgemonaten allerdings eine weitere Konsolidierungsphase.
Ein gerichtlicher Sieg des Krypto-Konglomerats Grayscale gegen die SEC Ende August erhöhte dann die Wahrscheinlichkeit einer ETF-Genehmigung drastisch. Ein US-Gericht entschied, die kategorische Ablehnung eines Spot-Fonds durch die Behörde sei als willkürlich und widerrechtlich einzustufen. Seither reichten BlackRock & Co. auf Anfrage der SEC verschiedene Anpassungen ihrer Anträge ein. Damit bestätigte sich die Vermutung, dass sich die Börsenaufsicht ernsthaft mit den Fonds auseinandersetzt. Eine Bitcoin-ETF-Zulassung bis zur letzten Frist am 10. Januar 2024 ist deshalb als sehr wahrscheinlich einzustufen.
Fundamentale Messwerte auf Allzeithochs
Bei erheblichen Bitcoin-Preisbewegungen ist es leicht, das grosse Ganze aus dem Blick zu verlieren. Während ETF-Hoffnungen den Märkten einen kurzfristigen Schub verpassten, wurde die bisherige Rallye durch ein nachhaltiges, fundamentales Wachstum unterstützt. Denn die steigende Bitcoin-Nachfrage zeigt sich in verschiedenen Kennzahlen.
Beispielsweise knackte die Anzahl neu erstellter Adressen in den vergangenen Wochen das alte Allzeithoch von über 760'000 pro Tag. Ähnliche Werte wurden nur während der Marktspitzen 2017 und 2021 erreicht. Die gesamte Rechenleistung des Bitcoin-Netzwerks - gemessen als "Hashrate" - befindet sich ebenfalls in einer rasanten Aufwärtsbewegung. Neue Miner betreten also trotz tieferer Rentabilität den Markt in Scharen. Sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite des Bitcoin-Blockraums herrscht mehr Wettbewerb denn je.