Die AMINA Bank (ehemals SEBA Bank) durfte sich neben der Sygnum ab 2019 als erstes Finanzinstitut der Schweiz eine "Krypto-Bank" nennen. Sechs Jahre später brodelt die Gerüchteküche über eine potenzielle Übernahme, die die Zuger Bank retten müsse.
Bald soll die AMINA bei einem neuen Besitzer landen, berichtet das Zürcher Finanzportal "Inside Paradeplatz" mit Verweis auf zwei Insider. Die Krypto-Bank würde "zum Spottpreis" verkauft - interessiert seien unter anderem Parteien aus China. Allerdings blockiere die Finanzmarktaufsicht (FINMA), was der AMINA zum Verhängnis werden könne. Doch die unheilvollen Gerüchte erweisen sich weitgehend als heisse Luft, wie CVJ.CH erfahren hat.
Neue Investoren, keine Komplettübernahme
Zwei Quellen bestätigten zwar, dass seit geraumer Zeit Gespräche über zusätzliche Investoren stattfinden. Auch habe die FINMA Limiten über die Höhe ausländischer Investitionen festgelegt. Eine Übernahme der AMINA sei zum aktuellen Zeitpunkt aber unwahrscheinlich. Die Gespräche drehen sich lediglich um die Aufnahme weiterer Investoren, so die Quelle. Einwände der FINMA seien bisher keine bekannt.
Eine "schnelle Übernahme" soll gar nicht nötig sein. Im dritten und vierten Quartal 2024 sei die AMINA Bank bereits profitabel gewesen, meint ein Insider. Auf Anfrage von CVJ.CH nahm die Bank keine Stellung. Im Interview mit "Finews" bestätigte CEO Franz Bergmüller im letzten September jedoch eine positive Dynamik. Von Monat zu Monat steige die Zahl der Kunden stetig.
"Die Assets under Management sind in den vergangenen zwölf Monaten um 150 Prozent gewachsen, die Umsätze um 80 Prozent, und wir registrieren erhebliche Neugeldzuflüsse." - Franz Bergmüller, CEO AMINA Bank
Fokus auf Expansion
Die Bank nähere sich dem Break-even. AMINA habe sich aber entschlossen, Investitionen zu priorisieren. Bergmüller verweist auf die Niederlassungen in Abu Dhabi und Hongkong. Jetzt hat die Krypto-Bank Europa im Visier. Dazu hat AMINA eine Lizenz nach dem europäischen MiCAR-Rahmen beantragt. Diese Initiativen finanziere AMINA aus dem laufenden Geschäftsbetrieb und nicht durch zusätzliche Kapitalaufnahme. Das beeinträchtigt die Profitabilität kurzfristig. Aus diesem Grund veröffentliche das Zuger Institut anders als die meisten anderen Banken keine Geschäftszahlen, so der Geschäftsführer.