Berichten zufolge soll der Fintech-Riese PayPal über seine Mobilzahlungs-Tochtergesellschaft Venmo den Direktverkauf von Krypto-Währungen an seine 325 Millionen Nutzer planen.
Der digitale Zahlungsgigant PayPal verfolgt einem Bericht von Coindesk zufolge Pläne, mehr als 300 Millionen Nutzern weltweit über seine Tochtergesellschaft Direktkäufe von Bitcoin und anderen Krypto-Währungen anzubieten. Venmo ging 2013 durch eine Akquisition in das PayPal-Unternehmen über. Ende 2019 hatte der Zahlungsdienst 52 Millionen registrierte Benutzer.
Direkter Kauf und Verkauf von Krypto-Währungen
Gemäss den im Artikel zitierten Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, soll "in den nächsten drei Monaten oder bereits früher", ein direkter Kauf und Verkauf von Krypto-Währungen über PayPal möglich sein. Es bleibt abzuwarten, welche Krypto-Währungen gehandelt werden können, oder wie weit die angebotenen Funktionen reichen. PayPal plane zudem eine Integration einer Krypto-Wallet. Für das Liquiditätsmanagement soll der Zahlungsanbieter mit Krypto-Börsen wie Coinbase und Bitstamp zusammenarbeiten.
Akteure der Fintech-Branche sind sich einig, dass es für PayPal eine Frage der Zeit war, bis sie ein Kryptoprodukt entwickeln. PayPal-Gründer Peter Thiel gilt Krypto-Währungen gegenüber offen. Der Zahlungsanbieter war ursprünglich auch Mitglied in der Libra Association. Mit zunehmendem regulatorischen Druck auf Facebook's Projekt, zog sich der Bezahldienst allerdings aus dem Projekt zurück.
Konkurrenz bietet bereits Dienstleistungen mit Krypto-Währungen an
Der Hauptrivale der Fintech-Branche, Square, trat bereits 2018 in das Geschäft mit Krypto-Währungen ein, als das Unternehmen Bitcoin-Transaktionen in seiner "Cash App" einführte. Im ersten Quartal 2020 generierte der Service allein bei Bitcoin, Einnahmen in Höhe von 306 Millionen US-Dollar. Der Konkurrent von Venmo bietet derzeit nur Bitcoin in seinem Dienstleistungsangebot an. Auch das in London ansässige Fintech Unternehmen Revolut, stellt in einer Partnerschaft mit Bitstamp, seinen Benutzern den Erwerb von Krypto zur Verfügung.
Paypal Integration wäre ein weiterer Schritt in Richtung Massenadaption
Ein grosser Zahlungsanbieter mit über 300 Millionen Nutzer würde zweifelsohne die Anwendung von Krypto-Währungen vorantreiben. Gemäss eigenen Angaben verfügt das Unternehmen über 277 Millionen aktive Kontoinhaber in mehr als 200 Märkten weltweit. Dabei können Verbraucher Geld in mehr als 100 Währungen empfangen und Gelder in 56 Währungen abheben. Es können Guthaben in 25 Währungen auf PayPal-Konten gehalten werden. Eine Addition von Bitcoin oder anderen Krypto-Währungen würde dem gesamten Bereich sicherlich zu einer schnelleren Adaption verhelfen.