Marktkommentar von Patrick Heusser, Crypto Broker Senior Trader, Crypto Finance AG
Bitcoin Satoshis Vision (BSV) steht (oder stand) in den letzten Tagen im Rampenlicht. Um den Hintergrund des grossen Preisanstieges zu verstehen, müssen wir ein wenig tiefer in die Struktur und die Beziehung zwischen den Bitcoin Forks (BCH und BSV) eintauchen.
Um unseren Ansatz zu verstehen, müssen Sie erstmals die Grundlagen des Bitcoin-Minenbetriebs (SHA-256) kennen: Dieselbe Hardware, welche für das Mining von BTC benutzt wird, kann ebenso für BCH und BSV verwendet werden: der Wechsel von einer Chain zur anderen erfordert nur einige kleine Modifikation an Ihrem Node-Setup.
Unsere These impliziert, dass die Miner ausschliesslich wirtschaftlich getrieben sind und den jeweiligen Coin minen, der die höchste Belohnung gemessen in USD generiert. Daher würden Sie erwarten, dass das Verhältnis von Preis und Hashrate für alle drei Coins mehr oder weniger gleich ist. Wenn das Verhältnis für einen der Coins abweicht, sollten Sie eine Reaktion entweder im Preis oder in der Hashrate erwarten.
Derzeit ist dies nicht der Fall, was Craig Wright und Calvin Ayre die Tür für eine Arbitrage des Systems öffnet. Unsere kurze Analyse ist von diesem Twitter-Thread inspiriert. In einfachen Worten versucht der Autor unserer Meinung nach folgendes zu sagen:
Da Calvin Ayre die Hashrate auf BSV dominiert, könnte er einen Teil davon auf BCH allokieren, ohne wirklich viel an BSV Mining Rewards zu verlieren. Dies bedeutet, dass er die BCH Mining Rewards fast umsonst bekommt.
Da Calvin Ayre im Grunde genommen der einzig relevante BSV Miner ist, wird er seine Miningaktivitäten auf die profitablere BCH Chain umstellen. Da er einen sehr grossen Anteil der Hashrate auf BSV kontrolliert, wird er die Opportunitätskosten dadurch nicht spüren. Das bedeutet, dass er die BCH Mining Rewards praktisch umsonst bekommt.
Der Verkauf der BCH Mining Rewards für USDT gibt ihm die nötige Mittel, die er für einen Pump des BSV Preises verwenden kann. Der Tausch in USDT ist ziemlich einfach ist, da es sich um einen liquiden Markt handelt. Danach kann er die USDT benutzen, um den Preis "seines" Coins BSV zu pumpen. Der Knackpunkt der Geschichte ist, dass die Bitcoin-Community ihm ironischerweise den Weg dafür geebnet hat, um dieses Spiel spielen zu können. Viele Miner weigerten sich, BSV zu minen, was ihm die gesamte Hashrate in die Hände spielte. Zudem drängte die Bitcoin Community viele Börsen dazu, BSV zu delisten, was den Coin sehr illiquide und damit auch anfällig für P&D (Pump and Dump) Aktionen machte.
Untenstehend haben wir ein paar On-Chain-Datenanalysen von coinmetrics.io hinzugefügt, um dies etwas besser zu veranschaulichen.
Rote Linie: BSV.DiffMean/BSV.PriceUSD (linke Achse)
Blaue Linie: BCH.DiffMean/BCH.PriceUSD (linke Achse)
Grüne Linie: Das Verhältnis zwischen den obigen Linien (rechte Achse)
Im Wesentlichen zeigt dies, dass der Markt in den meisten Fällen wirtschaftlich funktioniert. Und das bedeutet, dass die Miner auf die Coins umsteigen, welche die beste Belohnung für ihre Ausgaben bieten, sprich das Verhältnis (grüne Linie) nahe bei eins halten. Immer wenn sich das Verhältnis wegbewegt, wird es durch eine kurze P&D Aktion in einer der beiden Coins angetrieben. Doch dies wird dann generell sehr schnell durch Preisanpassungen von beiden Seiten wieder korrigiert.
Jetzt bewegen wir uns wieder stark von einem normalen Verhältnis weg, das durch das allfällige Spiel von Craig Wright und Calvin Ayre angetrieben wird. Wir sind sehr gespannt, wie es sich mit der Zeit korrigieren wird...
Preisvergleich BCH & BSV (blau) vs. BTC:
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