Vor knapp einem Jahr überschritt der Bitcoin-Preis (BTC) erstmals in der Geschichte die Marke von 100'000 US-Dollar. Was zunächst als Zwischenetappe auf dem Weg zur weiteren Preisfindung galt, entpuppte sich als hartnäckiger Magnet. Trotz der Einrichtung einer strategischen US-Reserve, milliardenschwerer ETF-Zuflüsse und bedeutender regulatorischer Fortschritte notiert die grösste Kryptowährung nach Marktkapitalisierung auch zwölf Monate später nahezu auf demselben Niveau.

Regierungsstillstand ("Shutdown") zieht Liquidität aus dem System
Als digitales Wertaufbewahrungsmittel und Inflationsschutz korreliert Bitcoin eng mit der Geldumlaufmenge der Weltreservewährung US-Dollar. Seit dem Regierungsstillstand am 1. Oktober fliesst jedoch keine neue Liquidität mehr in die Märkte. Schätzungen zufolge wurden im vergangenen Monat rund 700 Milliarden Dollar abgeschöpft – ein Effekt, der einer massiven quantitativen Straffung oder mehreren Zinserhöhungen gleichkommt. Die Unsicherheit spiegelt sich auch in den institutionellen Positionierungen wider: Bitcoin-ETFs verzeichneten in den letzten 30 Tagen Abflüsse von über 2 Milliarden US-Dollar.

Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels. Der US-Senat hat am Montag einen Kompromiss verabschiedet, der den längsten Regierungsstillstand in der Geschichte der Vereinigten Staaten beenden soll. Damit endet eine wochenlange Pattsituation, die Millionen Menschen ihre Lebensmittelhilfen entzog, Hunderttausende Bundesangestellte ohne Gehalt liess und den Flugverkehr teilweise zum Erliegen brachte. Laut der Prognoseplattform Polymarket dürfte die Regierung noch in dieser Woche den Betrieb wieder aufnehmen.

Altcoins könnten profitieren
Einerseits dürften die Märkte nach der Aufhebung des Stillstands allgemein von einer neuen Liquiditätsspritze profitieren. Zudem verzögerte die SEC-Pause bislang die Genehmigung von Spot-ETFs auf die Kryptowährungen Solana (SOL) und XRP. Nach der Wiederaufnahme des Betriebs wird eine Zulassung innerhalb weniger Wochen erwartet. Auch weitere Produkte stehen in der Warteschlange, was der Wall Street schon bald den Zugang zum gesamten Krypto-Ökosystem eröffnen dürfte.
Zudem haben das US-Finanzministerium und die Steuerbehörde IRS neue Richtlinien veröffentlicht, wonach Krypto-ETFs und Treuhandfonds künftig Staking-Erträge an Anleger ausschütten dürfen. Für Proof-of-Stake-Netzwerke wie Ethereum und Solana markiert dies eine neue regulatorische Dimension. Staking-Erträge entwickeln sich damit von einer Nischenaktivität zu einem genehmigungsfähigen Investmentmodell im traditionellen Finanzsektor und machen alternative Produkte für bestimmte Anleger attraktiver als renditelose Bitcoin-ETFs.
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