Nach dem bahnbrechenden Erfolg von Bitcoin- und Ethereum-Spot-ETFs tritt der Kryptomarkt in eine neue Phase der institutionellen und privaten Adoption ein. Besonders die Bitcoin-Spot-ETFs haben enormes institutionelles Interesse geweckt und einen gesamten Nettozufluss von 57.25 Milliarden USD verzeichnet.
Während die US-Ethereum-Spot-ETFs anfangs bescheidener starteten, gewannen sie deutlich an Momentum. Im Juli und August erreichten sie ihre bislang besten Monate mit Nettozuflüssen von 5.43 Milliarden bzw. 3.87 Milliarden USD und summieren sich damit insgesamt auf 13.7 Milliarden USD. Dieser Erfolg hat den Weg für neue Krypto-ETFs geebnet, darunter die kürzlich genehmigten XRP- und Dogecoin-ETFs sowie mehrere Anträge auf stärker diversifizierte Produkte für Solana und Cardano. Diese Expansion wirft eine entscheidende Frage auf: Können wir bei diesen neuen Angeboten ein ähnliches Mass an Erfolg erwarten und welchen Einfluss werden sie auf den Kryptomarkt und die breitere Finanzlandschaft haben?
Von Bitcoin zu Memecoins: eine neue Ära der Krypto-ETFs
Der Start des REX-Osprey-XRP-ETF (XRPR) und des Dogecoin-ETF (DOJE) am 18. September 2025 markierte ein neues Kapitel im Kryptoinvesting. Diese '40-Act-Hybridstruktur-ETFs brachen die Rekorde beim Handelsvolumen am ersten Tag: XRPR zog beeindruckende 37.7 Millionen USD an, während DOJE 17 Millionen USD verzeichnete. Dieses bemerkenswerte Debüt signalisiert eine starke Nachfrage von sowohl privaten als auch institutionellen Anlegern nach alternativen Kryptowährungen jenseits des dominanten Duos Bitcoin und Ethereum.
Allerdings wirkt sich die Hybridstruktur – bei der Anleger über Derivate statt über direkten Besitz dem Basiswert ausgesetzt sind – klar auf die Preisbewegungen aus. Während der Start von DOJE zunächst eine Rallye von 6% auslöste, fiel die Wirkung schwächer aus als die unmittelbaren Preisschübe bei reinen Spot-ETFs. So sank der XRP-Kurs trotz ETF-Start um 3%, bedingt durch breitere Marktkorrekturen.
Ein Blick nach vorn zeigt: Diese Hybrid-ETFs könnten vor Gegenwind stehen. Mit höheren Gebühren (0,5–1% gegenüber 0,25% bei führenden Spot-ETFs wie BlackRocks IBIT) und einer komplexeren Struktur dürften sie hinter der Performance reiner Spot-Produkte zurückbleiben. Ihr Potenzial, Kapitalzuflüsse anzuziehen, bleibt jedoch immens. XRPR allein könnte 1–2 Milliarden USD an Zuflüssen generieren – was, sollte auch nur ein Bruchteil des institutionellen Interesses wie bei Bitcoin-ETFs erreicht werden, ein Kurspotenzial von 450–900% für XRP bedeuten könnte. Während Bitcoin und Ethereum voraussichtlich ihre Dominanz behalten, könnte diese Dynamik eine Kapitalrotation in neue Altcoin-Produkte auslösen und deren Platz in einem reifenden Markt festigen.
Die nächste Welle: Solana und Cardano
Die Diversifizierung der Krypto-ETFs endet nicht bei XRP und Dogecoin. Der Markt wartet gespannt auf die mögliche Genehmigung von Solana- (SOL) und Cardano- (ADA) Spot-ETFs. Anträge von grossen Emittenten wie VanEck, 21Shares und Grayscale werden derzeit von der SEC geprüft, mit wichtigen Fristen Mitte bis Ende Oktober 2025.
Die jüngste regulatorische Neuausrichtung, die neue allgemeine Listing-Standards eingeführt hat, bietet einen strafferen Weg für diese Produkte und erhöht die Chancen auf Genehmigung. Dieses neue Rahmenwerk, kombiniert mit der wachsenden Mainstream-Akzeptanz von Proof-of-Stake-Kryptowährungen und ihren Staking-Features (wie Solanas 7.3% Rendite), könnte die Genehmigungen beschleunigen.
Das mögliche Marktpotenzial ist erheblich. In Anlehnung an den AUM-Anstieg bei Bitcoin- und Ethereum-ETFs könnten genehmigte SOL- und ADA-Produkte 3–8 Milliarden USD an Zuflüssen freisetzen. Zwar reagieren diese Assets stärker auf die Volatilität von Bitcoin, doch bieten sie zugleich ein attraktives Angebot als renditestarke Diversifikatoren für Portfolios, die auf die nächste Generation der Blockchain-Technologie setzen.
Die Legitimität des Krypto-Ökosystems
Die Ausbreitung von Krypto-ETFs, einschliesslich solcher für Memecoins, wird durch mehrere Schlüsselfaktoren angetrieben: stark steigendes institutionelles Interesse, prominente Unterstützung durch Celebrities sowie strategische regulatorische Anpassungen. Diese Anpassungen – die einige Assets als „Sammlerstücke“ unter Nicht-Wertpapier-Regeln klassifizieren – ermöglichen schnelle '40-Act-Anträge anstelle der langsameren '33-Act-Spot-Pfade. Dieser Trend dreht sich nicht nur um neue Anlageprodukte, sondern um die Legitimation der gesamten Anlageklasse Krypto.
Kurzfristig können diese neuen ETFs zu stärkerer Preisvolatilität und Liquiditätsspitzen führen, wenn Kapital einfliesst. So löste die DOJE-Einführung schnell eine 12%ige Dogecoin-Rallye aus. Langfristig wird jedoch erwartet, dass dieser Zufluss von reguliertem Kapital über traditionelle Finanzplattformen (TradFi) wie Fidelity und Schwab Milliarden in den Markt bringt. Zudem verstärkt er die Korrelation zwischen Krypto- und Aktienmärkten – die Korrelation von Bitcoin mit dem S&P 500 liegt bereits bei 0,75. Dieser Prozess schlägt eine Brücke zwischen beiden Welten und macht digitale Assets zu einem stärker akzeptierten Bestandteil diversifizierter Anlagestrategien.
Letztlich signalisiert der Aufstieg einer breiten Palette von Krypto-ETFs den Schritt hin zu einem inklusiveren und stabileren Krypto-Ökosystem. Durch regulierte Anlagevehikel ziehen diese Produkte konservativeres Kapital an und tragen zur Standardisierung des Marktes bei – was die globale Innovation beschleunigt und sicherstellt, dass die digitale Asset-Revolution einem breiteren Publikum als je zuvor zugänglich ist.








