Frankreichs Börsenaufsichtsbehörde (AMF) hat Vorschläge unterbreitet, welche zu mehr Aufsichtsautorität für den Kryptomarkt führen sollen. Die Organisation veröffentlichte diese im Rahmen der Konsultation der Europäischen Kommission zur aufsichtlichen Konvergenz.
Die Vorschläge bieten einen breiten Blick auf das, was die Autorité des marchés financiers (AMF) in Bezug auf die Aufsicht und Regulierung von Krypto Assets plant. Das Ziel des Vorschlags ist es, der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) "eine grössere Rolle einzuräumen, um eine harmonisierte, einheitliche Aufsicht zu ermöglichen. Diese soll gleiche Wettbewerbsbedingungen gewährleisten und gleichzeitig die Möglichkeit der "regulatorischen Arbitrage" minimieren.
Verschärfte Rahmenbedingungen für Kryptowerte durch AMF nicht ausgeschlossen
In ihrem Vorschlag nennt die Aufsichtsbehörde vier wichtige Aktionspunkte. Einer davon ist eine zentrale Aufsicht innerhalb der ESMA für neue unregulierte Aktivitäten. Darunter fallen auch Tätigskeitsgebiete "für bestimmte Kategorien von Unternehmen und Aktivitäten aufgrund ihres grenzüberschreitenden Charakters oder ihrer signifikanten oder systemischen Auswirkungen." Dies trifft auch auf den Kryptowährungsmarkt zu, in der Bekanntmachung werden jedoch die europäischen Clearinghäuser als Beispiele aufgeführt.
Aktuell deutet nichts davon explizit darauf hin, dass die europäischen Behörden Änderungen in Betracht ziehen, um den Kryptomarkt zu zügeln. Angesichts der allgemeinen Ernsthaftigkeit, mit der die Regierungen momentan den Krypto-Markt überprüfen, wäre es trotzdem nicht ausgeschlossen, dass die europäischen Agenturen ihr Spiel verschärfen.
Im Juni änderte die AMF ihre allgemeine Verordnung und aktualisierte ihre Vorschriften und verschärfte die Anti-Geldwäsche und Anti-Terrorismus Vorkehrungen. Ausserdem warnte sie, wie zuvor die britische Financial Conduct Authority, die Öffentlichkeit vor dem Kryptomarkt. Die AMF erwähnte dabei speziell die Krypto-Derivate-Plattformen.
Europa will Kryptomarkt regulieren
Neben den USA, Grossbritannien, Kanada, Südkorea, Japan und China arbeiten nun auch die Mitglieder der EU daran, den Kryptomarkt zu regulieren. Der Markt hat bereits genug Anziehungskraft von prominenten Anlegern gewonnen, dass die Behörden keine andere Wahl haben, die Aufsichtsprobleme anzugehen. Christine Lagarde von der Europäischen Zentralbank hat eine globale Regulierung von Bitcoin gefordert. Zur Zeit geht jedes einzelne Land die Regulierung unterschiedlich an.
Wie diese Länder haben auch die europäischen Behörden die grossen Börsen im Visier, wobei Binance eines der Ziele mit der höchsten Priorität darstellt. Europäische Aufsichtsbehörden prüfen Berichten zufolge Aktien-Token auf Binance auf einen möglichen Verstoss gegen die Wertpapierregeln. Binance argumentierte, dass Aktien-Token keinen weiteren Prospekt benötigen. Die Börse musste unterdessen auch schon die Zahlungen für das europäische Zahlungsnetzwerk SEPA aussetzen und berief sich dabei auf Ereignisse, die ausserhalb ihrer Kontrolle lagen.