Bitcoin wird nun seit zwei Monaten über der Marke von 100'000 gehandelt – angetrieben durch klarere Regulierungen und wachsendes Interesse sowohl von grossen Institutionen als auch von Privatanlegern. Was 2009 leise als digitales Experiment begann, hat sich zu einem weltweit anerkannten Finanzwert entwickelt.
Es ist wichtig zu verstehen, warum das Interesse an Bitcoin weiterhin so gross ist – und warum Anleger immer noch bereit sind, nahe den Allzeithochs zu kaufen.
Bitcoin als digitales Gold
Bitcoin wird oft als „digitales Gold“ bezeichnet. Wie Gold gilt es als sicherer Ort zur Werterhaltung, insbesondere in unsicheren Zeiten. Und wie Gold wird Bitcoin weder von einer Regierung, einer Bank noch einem Unternehmen kontrolliert. Doch Bitcoin geht noch einen Schritt weiter.
Bitcoin hat ein begrenztes Angebot – es wird nie mehr als 21 Millionen geben. Über 95% davon wurden bereits geschürft, der Rest wird nach und nach über das nächste Jahrhundert freigegeben. Diese eingebaute Knappheit macht Bitcoin inflationsresistent, da niemand auf Knopfdruck mehr davon erschaffen kann. Während auch das Angebot an Gold knapp ist, ist es nicht endlich – zukünftige Mengen hängen von neuen Funden und dem Abbau ab. In den letzten Jahren ist die Inflationsrate von Bitcoin sogar unter die von Gold gefallen. Dies wird als bedeutende Entwicklung gewertet, die Bitcoin möglicherweise von einem volatilen Investment zu einem stabileren Wertspeicher macht.
Darüber hinaus ist Bitcoin teilbar, leicht transportierbar und in kleinen Einheiten handelbar – und damit eine moderne Form von Gold für das digitale Zeitalter.
Bitcoin-ETFs sind erfolgreicher als Gold-ETFs
In den letzten zwölf Monaten haben US-amerikanische Bitcoin-ETFs über 42 Milliarden USD eingesammelt und verwalten inzwischen mehr als 130 Milliarden USD an Vermögenswerten. Damit zählen sie zu den erfolgreichsten ETF-Einführungen aller Zeiten – gemessen am verwalteten Vermögen – und zeigen, dass grosse Investoren Bitcoin ernst nehmen. Zum Vergleich: Bitcoin-ETFs sind bereits fast halb so gross wie alle Gold-ETFs weltweit, obwohl Gold schon seit Jahrzehnten etabliert ist.
Gleichzeitig steigt der Bitcoin-Kurs, während seine Schwankungen (Volatilität) geringer werden. Das bedeutet: Bitcoin wird als Anlageform stabiler und reifer.
Was heisst das für dich? Je stärker Bitcoin genutzt und akzeptiert wird, desto grösser könnte das Risiko sein, den Einstieg zu verpassen – und nicht etwa die Kursschwankungen. Bitcoin ist kein Nischenprodukt mehr, sondern wird zu einem wichtigen Bestandteil vieler Investmentportfolios.
Beschleunigte und breitere Akzeptanz
Regierungen, Unternehmen und Institutionen erkennen Bitcoin zunehmend als verlässlichen Vermögenswert in einer unsicheren Welt an. In den USA treiben mehrere Bundesstaaten sogenannte Bitcoin-Reservegesetze voran, um Bitcoin langfristig in ihre Finanzpolitik zu integrieren. Mit schwächelnden Anleihemärkten und wachsenden Schuldenlasten findet Bitcoin Eingang in nationale Strategien. Unternehmen gehen noch einen Schritt weiter – sie kaufen Bitcoin derzeit fast dreimal so schnell, wie er neu geschürft wird.
Die Auswirkungen zeigen sich klar in den On-Chain-Daten: Fast die Hälfte aller Bitcoins wurde seit über drei Jahren nicht bewegt, und die Bestände auf Börsen sind auf dem niedrigsten Stand seit 2018. Das führt zu einem langsamen, aber stetigen Angebotsengpass – es gibt weniger Bitcoin auf dem Markt, aber mehr Nachfrage. Für Anleger könnte das eine Chance bedeuten. Je mehr Menschen verstehen, wie begrenzt Bitcoin tatsächlich ist, desto eher könnte der Preis weiter steigen, um die wachsende Nachfrage zu spiegeln.











