Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Das Thema „Spot Bitcoin ETFs“ in den Vereinigten Staaten hat seit geraumer Zeit für intensive Diskussionen gesorgt. Der Mangel an solchen Finanzprodukten am grössten Kapitalmarkt hat es Investoren bisher erschwert, auf einfache Weise in die führende Kryptowährung und somit in die aufstrebende Anlageklasse digitaler Vermögenswerte zu investieren. Nach anhaltendem Zögern der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, kam es schließlich zur Genehmigung dieser Finanzinstrumente. Am 10. Januar begannen insgesamt 11 ETFs mit dem Handel, die seitdem sowohl institutionellen als auch privaten Anlegern neue Möglichkeiten für ein Engagement in Bitcoin bieten.
Eine Analyse der Handelsaktivitäten der ersten Wochen offenbart interessante Einsichten. In den ersten zehn Handelstagen nach Markteinführung flossen netto 759 Millionen USD in die neu aufgelegten ETFs. Zusammen mit dem bereits etablierten Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) beläuft sich das Gesamtvermögen der in den USA gehandelten Bitcoin-Instrumente auf 26 Milliarden USD. Im Vergleich zu Gold ETFs mit einem Vermögen von 95 Milliarden USD und Silber ETFs mit 11 Milliarden USD stellt dies bereits einen beachtlichen Erfolg dar. Das Handelsvolumen am ersten Tag erreichte mit 4,6 Milliarden USD einen neuen Rekord für ETF-Lancierungen und übertraf damit alle bisherigen Bestmarken. Die Spitzenpositionen unter den Emittenten teilen sich Fidelity mit ihrem FBTC, Blackrock mit IBIT und die Kooperation zwischen Ark Invest und 21Shares mit ARKB.
Die Entwicklung übertraf die meisten Erwartungen, und der aktuelle Nettozufluss (einschließlich GBTC-Abflüsse) führt zu einer erheblichen Absorption des Bitcoin-Angebots, die etwa das Zweifache der Bitcoin-Inflationsrate ausmacht. In zwei Monaten wird sich die Bitcoin-Inflationsrate halbieren, was zu einem weiteren signifikanten Anstieg der Absorptionsrate des Bitcoin-Angebots allein durch ETF-Zuflüsse führen wird.
Die kürzlich genehmigten Spot-Bitcoin-ETFs weisen nach zwei Wochen Zuflüsse von 759 Mio. USD und ein Rekordvolumen von 14 Mrd. USD aus.
Ähnlich wie der Kanton Zug galt Neuenburg für eine lange Zeit als Pionier im Blockchain-Bereich der Westschweiz. Während die Bitcoin Suisse den Grundstein für die deutschsprachige Seite des Crypto Valley setzte, startete Bity 2013 als Bitcoin-Börse in Neuenburg, dem Heimatkanton der Gründer. Jahrelang nutzten Krypto-Broker wie Bity die Neuenburger Kantonalbank (BCN) als Hausbank für ihren Zugang zum Fiat-System. Nun hat die BCN beschlossen, ab Juni keine Geschäftsbeziehungen mehr mit Unternehmen zu unterhalten, die Krypto-Handelsdienste anbieten. Der Entscheid der BCN könnte schwerwiegende Folgen für das Krypto-Ökosystem in der Romandie haben, da Neuenburg bislang als attraktiver Standort für Blockchain-Unternehmen galt. Die BCN begründet ihren Schritt mit dem erhöhten Aufwand, der mit der effektiven Vorbeugung von Geldwäsche durch die notwendige Überprüfung der Herkunft der Gelder einhergeht.
In einer Kehrtwende schliesst die BCN ab Juni ihre Türen für Unternehmen, die Krypto-Handelsdienstleistungen anbieten.
Das EU-Parlament und der Rat haben sich vorläufig auf ein neues Paket zur Bekämpfung der Geldwäsche geeinigt, welches die Anwendung der internationalen „Travel Rule“ auf Krypto-Assets umfasst. Diese Regelung erfordert, dass bei Überweisungen von Kryptowährungen über 1’000 Euro umfassende Kundenprüfungen (KYC/AML) durchgeführt werden müssen, wenn sie zwischen regulierten Drittparteien, wie Kryptobörsen stattfinden. Die Anpassung ist unabhängig von der Markets in Crypto-Assets (MiCA) Vorlage, die einen einheitlichen Rechtsrahmen für Krypto-Dienstleister in der EU schaffen soll. Beide Regelungen sollen 2025 effektiv eingeführt werden. In der Schweiz gelten die gleichen Vorschriften, allerdings ohne eine festgelegte Untergrenze.
Nach einer vorläufigen Einigung des EU-Parlaments und dem Rat werden Krypto-Transfers über 1’000 Euro strikteren Prüfungen unterliegen.
Die AMINA Bank, ehemals als SEBA bekannt, ist eine in der Schweiz ansässige Bank, die sich auf die Brücke zwischen digitalen und traditionellen Vermögenswerten fokussiert. Im Jahr 2019 erhielt sie als eines der ersten zwei Krypto-Startups die Schweizer Banklizenz von der Aufsichtsbehörde FINMA. In Zusammenarbeit mit der St. Galler Kantonalbank führte sie ihr eigenes Krypto-Angebot ein. Im Gespräch mit CVJ.CH erläutert Markus Menzl, CCO der AMINA Bank, die Zielsetzung des Unternehmens und dessen Rolle im expandierenden Kryptomarkt sowie in der sich wandelnden Finanzwelt.
AMINA Bank CCO Markus Menzl erklärt die globale Mission des Unternehmens und ihre Tätigkeit im wachsenden Schweizer Kryptomarkt.
Ausserdem: Die gleichzeitige Einführung von 11 Bitcoin-Spot-ETFs an der weltweit grössten Börse hat den internationalen Wettbewerb befeuert. Emittenten in anderen Ländern bereiten sich entweder auf die Einführung eigener Vehikel vor oder planen, die Gebühren für ihre existierenden Produkte zu reduzieren. Unternehmen wie CoinShares, WisdomTree und Invesco haben bereits Gebührensenkungen für ihre in Europa gehandelten Krypto-Produkte angekündigt.
Ein zusammenfassender Überblick über die Geschehnisse an den Kryptomärkten der vergangenen Woche. Ein wöchentlicher Bericht in Zusammenarbeit mit Kaiko.