Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Im Jahr 2020 hat Deutschland die Verwahrung von Kryptowährungen als neue Finanzdienstleistung in das Kreditwesengesetz (KWG) aufgenommen. Seitdem müssen Unternehmen eine ausdrückliche Genehmigung von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einholen. Bisher hatte die BaFin nur sieben solcher Lizenzen an Kryptowährungsbörsen und FinTech-Unternehmen erteilt. Diese Woche folgte das erste etablierte Finanzhaus: die Commerzbank. Mit der Krypto-Verwahrlizenz darf die Universalbank jetzt ein breites Spektrum von Dienstleistungen aufbauen. Ähnlich wie bei den deutschen Wettbewerbern und den Schweizer Retailbanken könnte die Lancierung im Frühjahr 2024 erfolgen.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat der Commerzbank eine Lizenz zur Verwahrung von Krypto-Assets erteilt.
Diese Woche markierte die siebte Woche in Folge mit positiven Zuflüssen in Krypto-Investmentprodukte. Damit beläuft sich das Jahrestotal auf 1.14 Mrd. USD. Der Grossteil des Kapitals floss in Bitcoin-gebundene Produkte, aber auch Ether (ETH) und insbesondere Solana (SOL) profitierten von dem gestiegenen Interesse. Unter den Anbietern verzeichneten die US-amerikanischen ETF-Anbieter und der Schweizer ETP-Emittent 21Shares die grössten Zuwächse. Vergleichbare Zuflüsse gab es zuletzt während der Hausse im Dezember 2021, was auf ein erhebliches Marktinteresse schliessen lässt.
Diese Woche markierte die siebte Woche mit positiven Zuflüssen in Krypto-Investmentprodukte in Folge, was die jüngste Rallye unterstützt.
Die Zuflüsse in traditionelle Krypto-Investmentvehikel machen sich insbesondere in den USA bemerkbar. Zwar gibt es für die grössten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung, Bitcoin und Ether, unterdessen börsengehandelte Fonds (ETFs) auf Futures-Basis. Doch die alternativen digitalen Assets sind weiterhin nur schwer zugänglich. Bei hohem Interesse greifen Anleger deshalb auf suboptimale Anlagevehikel wie die Investment-Trusts des Anbieters Grayscale zurück. Diese haben den Nachteil, dass sie als geschlossene Fonds nicht jederzeit für die zugrunde liegenden Kryptowährungen einlösbar sind. So kann sich eine Diskrepanz zwischen Trust- und Spotpreis bilden. Einige der Krypto-Trusts erreichten diese Woche deshalb eine Prämie von über 800%.
Aufgrund der Struktur der Grayscale-Trusts haben sich erhebliche Prämien bei Filecoin, Solana, Decentraland und weiteren gebildet.
In der Vergangenheit hat die SEC unzureichenden Austausch von Überwachungsdaten und das Potenzial für Manipulationen als Gründe für die Ablehnung zuvor eingereichter Anträge für Spot-basierte Bitcoin-ETFs angeführt. Anbieter wie BlackRock sind deshalb Partnerschaften mit der US-Kryptobörse Coinbase eingegangen. Einige Beobachter sehen diese als ausschlaggebend für die kommende Genehmigung eines Spot-Fonds. Denn ein detaillierter Blick auf die Marktdaten zeigt: Coinbase erfüllt als grösster US-Handelsplatz alle Anforderungen der SEC für einen „bedeutenden Markt“.
Reichen die Vereinbarungen mit Coinbase über die gemeinsame Nutzung von Überwachungsdaten für einen Spot Bitcoin-ETF aus?
Ausserdem: Einer der grössten Videospielentwickler Chinas wird in den nächsten zwölf Monaten bis zu 100 Millionen USD in Bitcoin (BTC) und Ether (ETH) erwerben. Die in Hongkong ansässige Boyaa Interactive möchte damit im Web3-Bereich Fuss fassen. Schliesslich gäbe es unzählige Synergien zwischen der Gaming- und Blockchain-Welt. Diese sollen einerseits durch eine Kapitalallokation in Kryptowährungen genutzt werden. Andererseits wird Boyaa auch an Blockchain-basierten Videospielen arbeiten. Die rechtliche Basis für die Web3-Pläne bietet der jüngste Krypto-Vorstoss Hongkongs.
Der Videospielgigant Boyaa Interactive wird über die nächsten zwölf Monate bis zu 100 Mio. USD in Bitcoin (BTC) und Ether (ETH) investieren.