Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Seit knapp drei Wochen bemüht sich der weltgrösste Vermögensverwalter um die Genehmigung des ersten Spot-basierten Bitcoin-ETFs in den USA. Über 30 ähnliche Anträge lehnte die Börsenaufsicht SEC über die vergangenen Jahre ab. Doch BlackRock nimmt die Thematik ernst. Im ersten Interview zum ETF-Antrag meinte CEO Larry Fink, Bitcoin habe sich unterdessen als ernstzunehmendes Asset etabliert. Ähnlich wie Gold könne die Kryptowährung als Absicherung gegen Inflation und Politikfehler zum Einsatz kommen. Bitcoin sei die digitale Version des Goldes und ein wichtiger Schritt in der Tokenisierung herkömmlicher Vermögenswerte. Ein börsengehandelter Fonds (ETF) auf Basis der Spotmärkte würde ausserdem einer breiteren Anlegerschaft den günstigen Zugang zu dem Vermögenswert öffnen. Mit einer tieferen Überzeugung und einer fast makellosen Erfolgsbilanz bei der Genehmigung von ETFs (575:1) stehen die Chancen gut.
Der BlackRock-CEO Larry Fink erklärte in einem Interview, Bitcoin sei digitales Gold und eine vielversprechende Absicherung gegen Inflation.
Gemini ist nach den global führenden Kryptobörsen Coinbase, Kraken und Binance die viertgrösste Handelsplattform in den Vereinigten Staaten. Die Börse wurde 2015 von den Winklevoss-Zwillingen gegründet und galt als ein früher Akteur in dem Bereich. Seit 2021 bot Gemini neben Handelsdienstleistungen im Rahmen des „Earn“-Programms auch Zinsen von bis zu 8% auf Kundeneinlagen an. Im Hintergrund wirtschaftete der Krypto-Kreditgeber Genesis Global mit den Geldern. Seit dessen Liquiditätskrise im November 2022 warten jedoch über 232’000 Earn-Kunden auf 1.2 Mrd. USD an Einlagen. Nun greift Gemini zu rechtlichen Mitteln. Das Mutterunternehmen Digital Currency Group habe Genesis-Kunden bewusst getäuscht und eine bevorstehende Insolvenz verdeckt.
Gemini-CEO Cameron Winklevoss fordert die Digital Currency Group zur Rückzahlung aller „Earn“-Gelder auf und droht der Firma mit einer Klage.
Bitcoin verwendet als Konsensmechanismus das sogenannte Proof-of-Work-Verfahren. Dieses bietet eine sichere und dezentrale Möglichkeit, Transaktionen zu validieren und Doppelausgaben zu verhindern, ohne sich auf eine zentrale Behörde zu verlassen. Proof-of-Work kann als kryptografischer Rätselprozess verstanden werden, bei dem Miner um die Lösung konkurrieren. Dies erfordert eine beträchtliche Rechenleistung, die dem Netzwerk eine zusätzliche Sicherheitsschicht verleiht, da Angriffe oder Manipulationen der Blockchain kostspielig sind. Doch aufgrund der erforderten Rechenleistung setzt dieser Prozess auch einen beträchlichen Energieverbrauch voraus. Eine Übersicht zu allen relevanten Daten und Fakten rund um den Energieverbrauch, CO-Emissionen sowie die Nachhaltigkeit des Bitcoin-Minings.
Wie wirkt sich das Bitcoin-Mining auf die Umwelt aus, einschliesslich seines Energieverbrauchs und der laufenden Bemühungen um Nachhaltigkeit?
Mit Rückenwind durch BlackRocks ETF-Antrag erlebten die Krypto-Märkte ein zweites Quartal in Folge eine erhebliche Erholung. Dies trotz weiterer Turbulenzen mit der behördlichen Schliessung des Krypto-Verwahrers Prime Trust, diversen Klagen gegen die global führende Kryptobörse Binance, und der fortwährendenden Krypto-feindlichen Strategie der SEC. Die Trendwende fand ausserdem unabhängig von den traditionellen Märkten statt. Bitcoins Korrelation mit dem US-Dollar, Anleihen und Aktien nähert sich dem einstelligen Prozentbereich, was den sektorspezifischen Optimismus bestätigt.
Ein zusammenfassender Überblick über die Geschehnisse an den Kryptomärkten der vergangenen Woche. Ein Blick auf trendige Sektoren, Liquidität, Volatilität, Spreads und mehr. Der Wochenbericht in Zusammenarbeit mit dem Marktdatenanbieter Kaiko.
Ausserdem: Mit der SIX Digital Exchange (SDX) existiert in der Schweiz seit bald zwei Jahren eine vollständig FINMA-regulierte Finanzmarktinfrastruktur für digitale Wertpapiere. Durch eine Partnerschaft mit dem Zuger Risikokapitalist CV VC soll diese Plattform auch für Startups aus dem Crypto Valley zugänglich werden. Das gemeinsame Ökosystem werde Startups mit Partnerfinanzinstituten verbinden und biete optimierte Finanzierungslösungen, verbesserte Automatisierung sowie vollständige Transparenz. Darüber hinaus sollen Blockchain-Startups als Emittenten ihre Attraktivität für institutionelle Anleger durch die Verwendung von rückverfolgbaren tokenisierten Vermögenswerten steigern können.
Durch eine Partnerschaft möchten Digitalbörse SDX und Risikokapitalist CV VC den Private Equity Markt in der Schweiz digitalisieren.