Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Die US-Börsenaufsicht (SEC) setzt ihren Feldzug gegen die Krypto-Branche fort. In einer Klage bei einem Bundesgericht in Washington DC warf die Behörde der grössten Kryptobörse Binance 13 Verletzungen der Wertpapiergesetze vor. Neben falscher Handhabung von Kundengeldern soll die Börse Investoren und Aufsichtsbehörden in die Irre geführt sowie nicht registrierte Wertpapiere an US-Kunden vertrieben haben. Interessanterweise reichte vor einigen Monaten bereits die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) eine ähnliche Klage gegen Binance ein. Im Unterschied zum CFTC-Prozess deklarierte die SEC zwölf neue Token als nicht registrierte Wertpapiere; darunter einige der gewichtigsten Kryptowährungen wie Solana (SOL), Cardano (ADA) und Polygon (MATIC). Offenbar versucht die Behörde unter Leitung von Gary Gensler weiterhin, die Aufsicht des Bereichs durch Gerichtsverfahren zu erlangen. Binance reagierte in einem Blogbeitrag auf die Vorwürfe und kündigte die Absicht an, sich vehement vor Gericht zu verteidigen. Angesichts der Milliardenumsätze der Plattform dürfte der Rechtsstreit in einem weiteren langen Prozess enden, dessen Ausgang wegweisend für die Krypto-Regulierung in den USA sein dürfte.
Die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) hat eine Klage gegen Binance und ihren CEO, Changpeng Zhao, eingereicht.
Nur einen Tag nach der Binance-Klage reichte die SEC eine weitere Beschwerde ein. Diesmal traf es die US-Börse Coinbase, die bereits seit einigen Monaten in einen Rechtsstreit mit der Behörde verwickelt ist. Basis der Klage war ebenfalls die Einstufung einiger auf Coinbase handelbarer Kryptowährungen als nicht registrierte Wertpapiere. Da es sich bei den betroffenen Token um einige der grössten Krypto-Assets nach Marktkapitalisierung handelt, werden weitere Klagen gegen Handelsplätze in den USA erwartet. Entscheidend ist nun die Frage, ob das behördliche Durchgreifen in den USA andere Regulierungsbehörden weltweit dazu veranlassen wird, ihrem Beispiel zu folgen. Ausser in den Vereinigten Staaten stufte bisher keine andere Jurisdiktion die betroffenen Kryptowährungen als Wertpapiere ein. In Europa beispielsweise werden Wertpapiere unter MiFID II und nicht unter der neu eingeführten MiCA-Verordnung geregelt.
Recurring market commentary on what’s happening in the crypto markets, summarized by the Crypto Broker team at Crypto Finance AG.
Künstliche Intelligenz (KI) bezeichnet die Entwicklung von Computersystemen, die Aufgaben wie Spracherkennung, Problemlösung und Entscheidungsfindung ausführen können, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Der rasante Aufstieg von KI wurde durch wegweisende Modelle wie ChatGPT begünstigt, die mithilfe von Deep-Learning-Techniken menschenähnliche Antworten erzeugen und das Verständnis natürlicher Sprache verbessern. Doch der Aufstieg dieser Technologien hat neue Risiken für Identitäten in der digitalen Welt erzeugt. Künstliche Intelligenz kann beispielsweise zur Erstellung synthetischer Identitäten oder falscher Dokumente genutzt werden, was Identitätsdiebstahl und -betrug erleichtert. Hier könnte wiederum die Blockchain-Technologie Abhilfe bieten. Blockchain-gestützte dezentrale Identitätssysteme ermöglichen sichere und transparente Verifizierungsprozesse, die KI-generierten Fehlinformationen entgegenwirken und Vertrauen in die digitale Welt schaffen. Eine Übersicht.
Die Blockchain-Technologie kann den Identitätsrisiken künstlicher Intelligenz (KI) entgegenwirken und Vertrauen in digitale Systeme schaffen.
Bei einem nicht-fungiblen Token (NFT) handelt es sich um einen einzigartigen digitalen Vermögenswert, der das Eigentum oder den Echtheitsnachweis für ein bestimmtes Gut unter Verwendung der Blockchain-Technologie darstellt. Der einzigartige Token-Standard ermöglicht nachprüfbare Eigentumsverhältnisse und schafft einen neuen Markt für digitale Sammlerstücke, wie z.B. Kunstwerke, Musik, Videos oder sogar virtuelle Grundstücke. Während NFTs ursprünglich mit rein digitalen Vermögenswerten in Verbindung gebracht wurden, können sie durch den Prozess der Tokenisierung auch mit physischen Gegenständen verknüpft werden. Dies erlaubt die Erstellung einer eindeutigen digitalen Repräsentation eines physischen Objekts, verbessert die Rückverfolgung der Herkunft und erleichtert den Handel mit physischen Gütern im digitalen Bereich. Diese Möglichkeit nutzt der Modegigant Louis Vuitton in einer neuen Kollektion, die den kultigen Louis Vuitton Koffer mit einem digitalen Gegenstück ausstattet. Die „Via Treasure Trunks“ sind als Portal für Sammler konzipiert und sollen ihnen im Laufe des Jahres Zugang zu einer Vielzahl von Erlebnissen und limitierten Angeboten bieten.
Louis Vuittons NFTs der „Via Treasure Trunks“ sind als Portal für Sammler gedacht, um exklusiven Zugang zu limitierten Angeboten zu erhalten.
Ausserdem: Stablecoins sind eine Art von Kryptowährung, die zur Minimierung der Preisvolatilität entwickelt wurde, indem ihr Wert an einen stabilen Vermögenswert wie eine Fiatwährung gekoppelt ist. Diese Art von Kryptowährung spielt eine wichtige Rolle in der Branche, da sie ein zuverlässiges Tauschmittel auf Handelsplätzen und dezentralen Anwendungen darstellt. Aktuell wird primär mit Dollar-Stablecoins hantiert, andere Fiatwährungen sind auf dem Markt nur schwach vertreten. Das Projekt eines digitalen Frankens griffen über die Jahre deshalb einige Unternehmungen auf. Unter anderem die im letzten Frühling gegründete Swiss Stablecoin AG, die diese Woche den erfolgreichen Abschluss der ersten Finanzierungsrunde sowie die Aufnahme des ehemaligen TWINT-CEOs in den Verwaltungsrat verkündete.
Thierry Kneissler, Gründer und ehemaliger CEO von TWINT, erweitert den Verwaltungsrat des Stablecoin-Emittenten Swiss Stablecoin AG.