Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
In den vergangenen Wochen reichten eine Vielzahl öffentlicher Institutionen ihre obligatorische Finanzberichterstattung bei der US-Wertpapieraufsicht (SEC) ein. Diese enthält Informationen über die Bilanz eines Unternehmens. Wer im ersten Quartal in die neuen Spot-Bitcoin-ETFs investierte und einer Berichterstattungspflicht unterliegt, musste dies enthüllen. So zum Beispiel die Pensionskasse des Bundesstaates Wisconsin, das State of Wisconsin Investment Board (SWIB). Die staatliche Investitionsbehörde legte rund 0.1% ihrer 156 Milliarden USD an Vermögen in Bitcoin an. Diese erste Allokation einer US-Pensionskasse könnte eine Signalwirkung für andere staatliche Anlagefonds ausstrahlen.
Bereits im ersten Quartal seit Zulassung investierte eine staatliche Pensionskasse, das State of Wisconsin Investment Board, in Bitcoin-ETFs.
Fonds-Daten auf der Blockchain
DTCC betreibt das weltweit grösste Wertpapierabwicklungssystem. Um die Tokenisierung traditioneller Vermögenswerte zu unterstützten, lancierte das Clearinghaus das Pilotprojekt „Smart NAV“. Mithilfe des Chainlink-Interoperabilitätprotokolls CCIP konnte DTCC über ein standardisiertes Verfahren die Nettoinventarwerte (Net Asset Value, NAV) tokenisierter Fonds auf verschiedenen Blockchains zur Verfügung stellen. Unter den Teilnehmern des Pilotprojekts befinden sich die US-Finanzriesen BNY Mellon, Franklin Templeton, JP Morgan, State Street, Invesco und weitere.
Das Pilotprojekt „Smart NAV“ der DTCC in Zusammenarbeit mit Chainlink testete die Darstellung von Marktdaten auf der Blockchain.
Tether gerät unter Schuss
Stablecoins sind Kryptowährungen mit einer Bindung an Fiatwährungen wie den US-Dollar. Diese Bindung halten Emittenten durch verschiedene Mechanismen aufrecht. Für Analysten der Deutschen Bank sind jedoch alle Währungen mit Bindung an den US-Dollar zum Scheitern verurteilt. Egal ob Fiatwährung mit fixiertem Wechselkurs, algorithmischer Stablecoin oder zentralisierter Stablecoin mit vollständiger Deckung durch Einlagen – die Deutsche Bank wirft alles in einen Topf. Ein „Tether-Peso-Moment“ – eine Anspielung auf den Einbruch der Peso-Anbindung an den Dollar in den 90er-Jahren – könne schwerwiegende Auswirkungen auf das Krypto-Ökosystem haben.
Die Deutsche Bank meint in einem Bericht, dass viele der heute dominanten Stablecoins wie Tether (USDT) künftig zusammenbrechen könnten.
Mining nicht mehr profitabel
Das Bitcoin-Halving halbierte die Bitcoin-Emissionen für Miner auf einen Schlag. Zwar hatten Miner Zeit zur Vorbereitung, doch viele der Unternehmen schürfen aktuell zu einem Verlust. Steigen Transaktionsgebühren oder der Bitcoin-Preis zu lange nicht an, müssen Miner Vermögenswerte auf ihrer Bilanz liquidieren. Meist bedeutet dies Verkäufe von Bitcoin – ein Szenario, das einige als Kapitulation der Miner (engl. = „Miner Capitulation“) bezeichnen.
Ein zusammenfassender Überblick über die Geschehnisse an den Kryptomärkten der vergangenen Woche. Ein wöchentlicher Bericht in Zusammenarbeit mit Kaiko.
AIA für Krypto-Bestände
Ausserdem: Der automatische Informationsaustausch (AIA) ist ein internationaler Standard zur Verhinderung von Steuerhinterziehung. Auch die Schweiz hat sich zur deren Umsetzung verpflichtet. Neu sollen Krypto-Bestände Teil des Melderahmens werden. Dies soll Lücken im Steuertransparenzdispositiv schliessen und eine Gleichbehandlung mit den traditionellen Vermögenswerten und Finanzinstitutionen sicherstellen.
Eine Erweiterung des AIA betrifft die Anwendung auf Krypto-Assets, deren Umsetzung der Bundesrat bis im Januar 2026 anstrebt.