Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Stablecoins etablierten sich über die vergangenen Jahre als essenzielle Pfeiler in der Welt der digitalen Assets. Sie sind in den volumenstärksten Krypto-Währungspaaren involviert und gelten im Kryptoraum dank der Bindung an eine Fiatwährung als sicherer Hafen gegenüber den volatilen Kryptowährungen. Die existierenden Stablecoins enthalten jedoch signifikante Unterschiede in den jeweiligen Besicherungsmechanismen. Dass die Kategorie der algorithmischen Stablecoins gegenüber alternativen Arten der Besicherung über massive Schwachstellen verfügt, mussten Anleger im Terra-UST-Ökosystem letzte Woche schmerzlich mit einem Totalverlust durchleben. Eine post mortem Zusammenfassung zum $60 Mrd. Debakel.
Der Zusammenbruch des grössten algorithmischen Stablecoins, TerraUSD (UST), beendet die Träume eines unbesicherten Dollar-Token.
Stablecoins sind essenziell im Kryptoökosystem und leisten aufgrund ihrer Eigenschaften einen umfangreichen Beitrag zur blockchainbasierten Finanzinnovation. Der Zusammenbruch des Terra-Stablecoin-Universums rief ebenfalls Regulatoren auf den Plan. Im Vereinigten Königreich, das beabsichtigt zu einem „Stablecoinhub“ zu avancieren, meldete sich das britische Finanzministerium zu Wort. Eine priorisierte Stablecoin-Regulierung soll die Nutzung zentral besicherter Stablecoins umfassen, algorithmische Varianten werden vom Rechtsrahmen aufgrund ihrer fragwürdigen Stabilität ausgeschlossen.
Das britische Finanzministerium befürwortet die Regulierung von fiat-besicherten Stablecoins und möchte sie der FCA unterstellen.
Die Integration von digitalen Vermögenswerten in das Dienstleistungsangebot von traditionellen Finanzinstituten schreitet global voran. Im vergangenen Jahr positionierten sich insbesondere die US-Grossbanken sichtbar in diesem Bereich. Daneben waren in Europa erste Vorreiter aus der Bankenwelt zu beobachten, die die neue Anlageklasse in ihrer Strategie berücksichtigen. Auch für einen der grössten europäischen Vermögensverwalter sind digitale Vermögenswerte mittlerweile unerlässlich in der Strategieplanung.
Die Julius Bär Gruppe anerkennt das Potenzial digitaler Vermögenswerte und richtet seine Strategie entsprechend danach aus.
Die jüngste Durchführungsverordnung (engl. = Executive Order) von Präsident Biden stellt einen Wendepunkt in der Kryptoregulierung dar. Mit behördenübergreifenden Prozessen nähern sich die Vereinigten Staaten einem umfassenden Krypto-Regelwerk und schaffen einen Rechtsrahmen, der die Weiterentwicklung der Kryptoindustrie gewährleistet.
Regulatorische Unsicherheit hat die Adoption von Kryptowährungen in den USA eingeschränkt. Mit neuen Vorschriften könnte dies ein Ende haben.
Ausserdem: Auch in Europa geht der Tenor in die Richtung, digitale Innovation zuzulassen und nicht überzuregulieren. Zumindest hat sich die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) diese Woche entsprechend zum Thema geäussert. Anmerkungen aus dem Kreis der G7 signalisierten eine Priorität den Raum der dezentralen Finanzanwendungen (DeFi) und Stablecoins zu regulieren.
Angesichts der jüngsten Entwicklungen im Bereich Krypto versucht die BaFin als auch die G7, neue Regelungen für DeFi zu schaffen.