Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
In den letzten Monaten hat sich das regulatorische Umfeld für Kryptounternehmen in den Vereinigten Staaten deutlich verschärft. Insbesondere die Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission, SEC) hat dutzende neue Gerichtsverfahren gegen grosse Branchenakteure wie Coinbase, Kraken und Binance eingeleitet. Trotz wiederholter Anfragen von US-Unternehmen hat die Behörde unter der Leitung des ehemaligen Investmentbankers Gary Gensler darauf verzichtet, klare Richtlinien zu definieren. Aufgrund dieser feindseligen Einstellung der Regulatoren hat sich das grösste US-Kryptounternehmen Coinbase dazu entschieden, einen Vorstoss in die internationalen Märkte zu wagen. Schliesslich besteht in Ländern wie der Schweiz seit Jahren die notwendige Rechtssicherheit, während MiCA in der EU ebenfalls bald den rechtlichen Rahmen für Kryptoaktivitäten setzen wird. Ein Weckruf für die US-Regulatoren?
Die US-Kryptobörse Coinbase leitet mit der Einführung einer internationalen Derivatebörse den ersten Schritt zur Abwanderung aus den USA ein.
Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie eröffnen Ländern der Dritten Welt einzigartige Chancen, indem sie eine dezentralisierte und sichere Plattform für Finanztransaktionen bieten. Der Bereich ermöglicht Personen ohne Zugang zu traditionellen Bankensystemen die Teilnahme an transparenten, grenzüberschreitenden Finanzgeschäften. In vielen afrikanischen Ländern beispielsweise herrschen Kontrollen und Einschränkungen des Kapitalverkehrs, sodass Banken die Wünsche ihrer Kunden oftmals nicht erfüllen können. Es mangelt an Verschiedenem: Überweisungen sind nicht über Grenzen hinweg möglich, Wechselkurse schlecht und die Gebühren der Banken meist sehr hoch. Darüber hinaus kämpfen Bürger vieler Staaten in Gebieten wie Afrika mit lähmender Hyperinflation. Zensurresistente, inflationsgeschützte Kryptowährungen wie Bitcoin bieten deshalb eine attraktive Alternative. Notwendig ist lediglich ein Mobilgerät und Internetzugang.
In Entwicklungsländern wächst die Adoption von Bitcoin und anderen Kryptowährungen rasant, illustriert am Beispiel von Afrika.
Memecoins sind ein altes Phänomen an den Kryptomärkten. Der Subsektor debütierte mit Dogecoin bereits im Jahr 2013, wobei über die Jahre weitere „Scherzwährungen“ auf Basis beliebter Internetfiguren (Memes) erschaffen wurden. Memecoins werden dadurch charakterisiert, dass sie weder einen Nutzen noch tiefgründigen Sinn aufweisen. Diese Art der Kryptowährungen erregen primär durch exorbitante Preisbewegungen die Aufmerksamkeit von Spekulanten, die den Stein weiter ins Rollen bringen. Das Phänomen war Anfang 2021 bereits an den traditionellen Märkten anhand Beispielen wie GameStop ersichtlich, wobei sich ein Teil dieser Aktivitäten während der „Dog Coin“-Manie auf Ethereum verschob. Mit dem zwei Wochen alten Memecoin PEPE betritt eine weitere populäre Internetfigur das Rennen.
Der Memecoin PEPE erreichte innert Wochen die Top 100 der Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung. Eine Übersicht des Phänomens.
Nicht-fungible Token (NFTs) sind digitale Vermögenswerte, die auf einer Blockchain basieren und völlig einzigartige Token darstellen. Keine zwei NFTs sind gleich oder austauschbar. Somit eignen sich die Blockchain-Token ideal für seltene Güter wie Kunst, Musik oder Sammlerstücke. Die NFTs dienen dabei zur Authentifizierung der Originalität und des Eigentums an den Objekten. Wie die Schweizerische Post bereits vor zwei Jahren demonstrierte, lässt sich diese Technologie geschickt mit Gütern in der echten Welt kombinieren. Die „Swiss Crypto Stamp“-Kollektion führte erstmals eine Sammlung von gültigen Schweizer Briefmarken ein, deren Zwilling digital auf der Blockchain haust. In der jüngsten Auflage der Serie trifft jetzt die Blockchain-Technologie auf Künstliche Intelligenz (KI).
Nach dem Erfolg der ersten beiden NFT-Briefmarkensammlungen erscheint die Swiss Crypto Stamp 3.0 der Schweizerischen Post.
Ausserdem: Trotz der weitgehenden Konsolidierungsphase an den Kryptomärkten zeichneten sich im vergangenen Monat einige Entwicklungen und Trends ab. Die Bitcoin-Blockchain verzeichnete einen rasanten Anstieg der aktiven Nutzer aufgrund von Bitcoin-NFTs und -Token (Ordinals). Das Shapella-Upgrade erlaubte Ethereum-Stakern erstmals das Abheben ihrer hinterlegten Kryptowährungen. Circle lancierte eine kettenübergreifende USDC-Brücke – das Cross Chain Transfer Protocol (CCTP). Und wilde Kursbewegungen führten an den Derivatemärkten zu massgeblichen Liquidationen.
Ein zusammenfassender Monatsrückblick über das Geschehen auf den Krypto-Märkten in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Spezialist 21Shares AG.