Die Postfinance entwickelt ein erstes Krypto-Angebot. Die Tochtergesellschaft der Schweizerischen Post habe Kryptowährungen strategisch als Wachstumsfeld identifiziert und in ihre Strategie aufgenommen. Als Erstes steige die Retailbank in den Handel und die Verwahrung ein.
Der beeindruckende Marsch der Blockchain-Technologie durch die internationalen Bankeninstitutionen war in den vergangenen Jahren deutlich zu spüren - zumindest in den Vereinigten Staaten. JP Morgan, Goldman Sachs, Citibank, Fidelity und mehr; die Liste der US-Finanzinstitute, die ihren Kunden Dienstleistungen und Research im Gebiet anbieten, nimmt kaum ein Ende. In der Schweiz, dem Zuhause des sogenannten Crypto Valleys, zeigten sich die systemrelevanten Banken allerdings zögerlich. Dem setzt die PostFinance ein Ende, wie aus einer internen Quelle hervorgeht.
Kryptowährungen als Wachstumsfeld
Auch die privatrechtliche Aktiengesellschaft im Besitz der Schweizerischen Post stuft das Thema der digitalen Assets klar als omnipräsent ein. Ihre Innovationssparte VNTR untersuche den Bereich bereits seit einigen Jahren und die guten Erfahrungen mit Yuh - einem Partnerprojekt der PostFinance und Swissquote - habe die Entscheidung besiegelt. Die Retailbank soll nun selbst in den Wachstumsmarkt einsteigen, dies entschied die Geschäftsleitung.
Das eigenständige Angebot der PostFinance wird primär den Handel mit und die Verwahrung von Kryptowährungen umfassen, wobei Gespräche mit externen Partnern bereits laufen. Unter der Leitung von Alexander Thoma sollen ihre Kunden spätestens Anfang 2024 Zugang zu digitalen Assets erhalten. Sofern in naher Zukunft keine Ankündigungen von anderen Schweizer Grossbanken publik werden, dürfte die Retailbank somit die Vorreiterrolle übernehmen.
Leichter Handel direkt bei der Hausbank
Den Einstieg in das neue Marktfeld sieht die Geschäftsleitung als grosse Chance. Das Thema sei aus der Finanzwelt nicht mehr wegzudenken, doch der sichere und bequeme Zugang zu den Kryptowährungsmärkten fehle in gewisser Hinsicht. Den leichten Handel bei der Hausbank dürften sich viele Schweizer gewünscht haben. Dieser Wunsch wird bald Realität.
"Trotz der aktuellen Marktkorrekturen ist auch unsere Geschäftsleitung vom Erfolg dieses Angebots überzeugt. [...] Unsere Kundinnen und Kunden wünschen sich Zugang zu diesem Markt direkt bei ihrer Hausbank. Die zunehmende Institutionalisierung der letzten 18 Monate hat dazu geführt, dass nun der ideale Zeitpunkt ist, um in diesen Markt einzusteigen." - Hansruedi Köng und Sandra Lienhart, Geschäftsleitung PostFinance