Der weltgrösste Vermögensverwalter BlackRock zeigte bereits vor einem Jahr Interesse an digitalen Assets. Nun kursieren Gerüchte, dass sich die New York basierte Firma auf die Einführung eines Krypto-Handelsangebots für institutionelle Kunden vorbereitet.
BlackRock, mit über 10 Billionen US-Dollar Assets under Management (AuM) der weltweit grösste Vermögensverwalter, äusserte sich im November 2020 erstmals zu Bitcoin. Schon damals sprach sich CIO Rick Rieder positiv für die Anlageklasse aus, die laut ihm das "Safe Haven Asset" schlechthin ersetzen könnte. Wenige Monate später reichte der Vermögensverwalter Prospekte für zwei Fonds ein, die ihnen den Erwerb von Bitcoin-Futures erlaubten. Jetzt möchte BlackRock einen Schritt weiter gehen, zumindest laut drei Insidern.
Krypto-Handel für BlackRock-Kunden
Tausende institutionelle Klienten des Vermögensverwalters - zu denen betriebliche und öffentliche Rentenversicherungen, Stiftungen und Staatsfonds gehören - sollen den Plänen zufolge Zugang zum Handel mit Kryptowährungen erhalten. Doch darüber hinaus würden auch Kredite mit Krypto-Assets als hinterlegte Sicherheiten ermöglicht, ähnlich wie es heute bereits im DeFi-Bereich möglich ist.
BlackRock befasse sich schliesslich seit geraumer Zeit mit der Anlageklasse und prüfe momentan diverse Anbieter im Bereich. Einer der Insider verwies auf eine Arbeitsgruppe von rund 20 Personen, die aktiv an einer Krypto-Strategie arbeiten. Sie seien von dem enormen Geldfluss in der Branche beeindruckt und möchten ebenfalls ein Stück vom Kuchen. Offizielle Aussagen zu den Gerüchten lehnte BlackRock bis jetzt ab.
Institutionelle Adoption schreitet voran
Die jüngsten Pläne unterstreichen die Integration von digitalen Vermögenswerten in bestehende institutionelle Finanzinfrastruktur. Diese ist inzwischen an verschiedenen Fronten zu beobachten. Insbesondere in den Vereinigten Staaten bieten etliche etablierte Finanzdienstleister Leistungen rund um digitale Assets an. Dazu gehören Angebote im Bereich Krypto-Handel, Verwahrung und Portfoliomanagement. BlackRock scheint gegenüber ihren Kollegen bei Goldman Sachs, JPMorgan und Wells Fargo nicht in den Rückstand fallen zu wollen, die im letzten Jahr alle ähnliche Krypto-Dienstleistungen eingeführt hatten.
Abgesehen von anekdotischen Beispielen wird die fortschreitende institutionelle Adoption anhand der drei Faktoren Regulierung, Massenadoption und Makro-Umfeld messbar. Alle drei Felder haben sich im vergangenen Jahr ausnahmslos verbessert. Als aktuellste Treiber einer voranschreitenden institutionellen Adoption dienen die jüngsten Bitcoin-ETF-Zulassungen in den Staaten sowie eine aufkeimende Angst vor einer unkontrollierbaren Inflationswelle. Der grösste Bremser dieser Entwicklungen ist nach wie vor eine gewisse Unsicherheit in Sachen Regulierung der Anlageklasse.