Was gilt es im neuen Jahr in der Kryptowelt besonders auf dem Radar zu haben? Wir haben acht verschiedene Themen identifiziert, bei denen im nächsten Jahr einiges laufen wird. Die Trends 2020. Initial Coin Offerings sind de facto tot. An ihre Stelle sollen "Security Token Offerings" treten.
Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation und im Original auf 10x10.ch erschienen.
Rechtliche Grundlagen für Kapitalaufnahme werden geschaffen
Initial Coin Offerings sind de facto tot. An ihre Stelle sollen Security Token Offerings treten, da deren Token auf einer rechtlich vernünftigen Grundlage basieren. Industrieexperten sind guter Dinge und lassen mit interessanten Zahlen zitieren. Zum Beispiel, dass bis zu 50 Prozent der Finanzierungen 2020 über Security Token ablaufen werden. Neben Ethereum könnte Liquid hier eine entscheidende Rolle spielen. Die Sidechain von Bitcoin könnte im neuen Jahr als eine Art Swift-System für Bitcoin entdeckt werden.
Noch sind die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht abschliessend gegeben, weshalb sich die Hoffnung nicht zwingend materialisieren muss. Ein Lichtblick bietet Liechtenstein: Dort wird im Januar 2020 das Blockchain-Gesetz lanciert, das in den Rechtsangelegenheiten rund um Token mehr Klarheit schaffen soll. Auch in der Schweiz dürfte die DLT-Vorlage ins Parlament kommen – und hoffentlich angenommen werden. Damit könnte die Schaffung sowie die Übertragung (Problematik der Schriftlichkeit) von Security Token auf ein solide Rechtsgrundlage gestellt werden, die dem digitalen Zeitalter angepasst ist.
Neue Geschäftsfelder eröffnen sich
Insbesondere Kryptobanken schielen bereits auf die durch Security Token neu entstehenden Geschäftsfelder, zum Beispiel die Distribution derselben. So werden regulierte Security Token aufgrund von KYC- & AML-Auflagen nur von identifizierten Akteuren gezeichnet werden können. Security Token können auch ohne Identifizierung gehalten werden, doch dann verzichtet man auf die auf den Security Token lautenden Rechte (Stimm- oder Dividendenrecht). Letztlich wollen Security-Token-Halter jedoch in den Genuss der Rechte kommen, andernfalls würde man einen Security Token doch nicht halten wollen. Identifikation ist daher ein gewolltes Muss und wird daher stark nachgefragt werden.
"Initial Exchange Offering" als Alternative
Wer über eine Vielzahl identifizierter Kunden und Investoren verfügt, hat Chancen, als Distributions-Plattform vorne mitzuspielen. Auch die Crypto Exchanges sind prädestiniert dafür. Nicht zuletzt deshalb haben einige im Verlauf des Jahres 2019 mit einem Initial Exchange Offering Kapital gescheffelt, um den Anteil identifizierter Kunden für eine breitere Distribution auszuweiten. Auch konventionelle Banken verfügen in dieser Hinsicht über herausragende Karten, immerhin besitzen sie eine identifizierte Kundenbasis, die noch weit über Anhänger aus der Krypto- und Blockchainwelt hinausgeht.