Die Kryptobörse Kraken wurde von der US-amerikanischen Wertpapier- und Börsenaufsicht zu einer Entschädigungszahlung von 30 Mio. USD verurteilt. Laut der SEC stellen Krypto-Staking-Dienstleistungen Investitionskontrakte unter US-Wertpapiergesetz dar und müssen als solche registriert werden.
Die Kryptobörse Kraken muss ihre Staking-Dienste für US-Kunden einstellen. Grund dafür sind Vorwürfe der SEC, dass ihr Anlageprogramm nach den Wertpapiergesetzen hätte gemolden werden müssen. Kraken bestätigte die Entschädigungszahlung von 30 Mio. USD in einem Blogbeitrag und erklärte, dass Nutzer in anderen Ländern davon nicht betroffen seien. Laut Coinbase-CEO Brian Armstrong ein weiterer Schritt der SEC, um Staking für US-Privatanleger vollständig zu verbieten und sich die Aufsicht über den Kryptomarkt unter den Nagel zu reissen.
Kraken US stellt Staking-Dienstleistungen ein
Die SEC stimmte über den Entscheid während einer Klausurtagung der Kommissare ab. Kraken hätte seine Staking-Dienste für US-Kunden per sofort einzustellen. Im Vergleich zu den US-Bürgern verändert sich für europäische Investoren nichts. Unter Staking versteht man das Sperren eines bestimmten Betrags einer Kryptowährung, um am Konsensprozess teilzunehmen und Transaktionen in einem Blockchain-Netzwerk zu validieren. Als Gegenleistung erhält der "Staker" Blockbelohnungen.
SEC-Kommissar Gensler argumentiert in der Ankündigung der Aufsichtsbehörde, dass Staking-Dienstleistungen klar als Investitionsverträge gelten und als solche registriert werden müssen. Die Einigung mit Kraken beschert der SEC damit einen bedeutenden Sieg im Kampf um die Aufsicht über das Krypto-Ökosystem. Schliesslich umgeht diese Interpretation bequemerweise die in Washington tobende Debatte darüber, ob die meisten Kryptowährungen selbst Wertpapiere sind. Sie impliziert jedoch eine Möglichkeit für die Agentur, die Verwendung einer Grosszahl an Token dennoch zu regulieren.
Krypto-Staking-Verbot für Privatkunden?
Die Entscheidung folgt nur einen Tag auf einen Tweet des Coinbase-CEOs Brian Armstrong. Ihm seien Gerüchte zu Ohren gekommen, die SEC möchte ein vollständiges Retail-Verbot für Staking verhängen - was verheerende Folgen für die Branche hätte. Staking bietet Anlegern nicht nur eine Chance auf passives Einkommen. Der Prozess ist für Proof-of-Stake-basierte Blockchains unerlässlich, um ausreichende Sicherheit und Dezentralisierung zu gewährleisten.
2/ Staking is a really important innovation in crypto. It allows users to participate directly in running open crypto networks. Staking brings many positive improvements to the space, including scalability, increased security, and reduced carbon footprints.
— Brian Armstrong (@brian_armstrong) February 8, 2023
Fatal für die Kryptobranche, doch potenziellerweise erstrebenswert für die Aufsichtsbehörde. Falls Staking als mit Dividenden zu vergleichendes Merkmal eines Wertpapiers eingestuft wird, könnte die SEC die Zuständigkeit über einen Grossteil aller Kryptowährungen für sich beanspruchen. Ein Ziel, das Gensler bereits seit seinem Amtsantritt ansrebt.