Die Krypto-Börse Bitstamp hat im ersten Quartal des Jahres 2022 einen Bericht über eine der umfassendsten globalen Krypto-Umfragen veröffentlicht, in der Investoren aus über 23 Ländern befragt wurden. Eine ausführliche Zusammenfassung der wichtigsten Fakten und Trends.
Mit knapp 30'000 Befragten bedient sich der Bitstamp Crypto Pulse Bericht an einer der umfassendsten Umfragen bei Krypto-Investoren. Es wurden sowohl Kleinanleger als auch institutionelle Investoren aus verschiedensten Ländern zu ihrer Haltung, ihren Investitionen und ihrem Vertrauen gegenüber der Krypto-Branche befragt. Durch unterschiedlichste Faktoren und Indikatoren wurde die Umfrage analysiert und gibt als eine der Aktuellsten in diesem Bereich Aufschluss darüber, wie weit die Krypto-Adoption unter Anlegern fortgeschritten ist.
Institutionelle Anleger bereits seit 2017 dabei
Von den 28'615 Befragten waren ca. 23'000 private Investoren und 5'500 Institutionelle (professionelle Anleger oder Investitionsorganisationen). Es wurden keine Personen befragt, die sich noch nie mit Kryptowährungen befasst haben. Schliesslich wollte Bitstamp die Zielgruppe verstehen, von der Adoption und Entwicklung tatsächlich vorangetrieben wird. Von den Kleinanlegern waren 54.3% Männer und 44.5% Frauen, wobei das Durchschnittsalter rund 37 Jahre betrug. Bei den professionellen Anlegern war der Männeranteil mit ca. 60% leicht höher.
Die meisten befragten Kleinanleger sind noch nicht allzu lange im Krypto-Markt aktiv. Fast 60% befassen sich weniger als 2 Jahre mit dem Thema. Bei den professionellen Investoren verschiebt sich die Kurve rund einen Krypto-Zyklus nach hinten. Die institutionelle Adoption von Kryptowährungen ist demnach kein neues Phänomen, Fonds und Vermögensverwalter scheinen schon seit Jahren Vorarbeit geleistet zu haben.
Die diversen Krypto-Anwendungsfälle
Von Metaverse-Computerspielen über NFT-Kollektionen bis hin zu alltäglichen Zahlungen - der Krypto-Bereich hat sich über die Jahre stark weiterentwickelt. Dabei kamen auch neue Anwendungsfälle auf, insbesondere Krypto-Spenden für wohltätige Zwecke erlebten in Folge des russisch-ukrainischen Konflikts einen Aufschwung. In der Umfrage stellte sich heraus, dass über 70% der Kleinanleger ihre Investitionen im Krypto-Bereich erweitern wollen und rund 50% gaben an, mindestens einmal pro Woche in irgendeiner Form damit zu handeln.
Viele der Kleinanlegern gaben an, Kryptowährungen für ein breites Spektrum an Konsumgütern auszugeben. Von Onlineeinkäufen bis hin zu Spenden für wohltätige Aktionen. Dies steht im Gegensatz zum weit verbreiteten Gerücht, dass digitale Vermögenswerte lediglich zur Spekulation verwendet werden. Bei den institutionellen Anlegern wurde bestätigt, dass 72% ihre Krypto-Investitionen in den nächsten 5 Jahren vergrössern wollen und nahezu 70% empfehlen den Bereich ihren Kunden.
Wissen und Vertrauen in Kryptowährungen
Bereits im März 2020 wurde in einer Studie die Hypothese aufgestellt, dass das Wissen über Kryptowährungen in Zusammenhang mit dem Vertrauen der Benutzer steht. In der Umfrage von Bitstamp wurde diese Hypothese untermauert und zeigt den direkten Einfluss des Wissens auf das Vertrauensniveau auf. Gerade in Ländern mit unsicheren und volatilen Fiatwährungen hat ein grosser Teil kein Zugang zu einem Bankkonto, wobei die Blockchain-Technologie ihnen die Möglichkeit bietet, an der globalen Wirtschaft teilzuhaben.
Da Kryptowährungen für Drittweltländer ein Weg aus der Krise darstellen könnten, ist auch das Wissen und Vertrauen rund um den Bereich generell höher als in Industriestaaten. In der westlichen Welt sind viele Leute zurückhaltend und Spekulation steht oftmals tatsächlich vor Alltagszahlungen. Das höchste Vertrauen in Kryptowährungen war dementsprechend in afrikanischen und südamerikanischen Staaten zu beobachten. Frankreich und Japan hingegen zeigten mit einem Vertrauensniveau von unter 50% das weitaus grösste Misstrauen auf.