Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
Der Bereich der dezentralen Finanzanwendungen konnte seit seinen Anfängen im Jahr 2020 beachtlich zulegen. Zwar musste das Gebiet seit den erreichten Höchstkursen wiederum beträchtlich Federn lassen, jedoch sind zum aktuellen Zeitpunkt immer noch rund $55 Mrd. an digitalen Vermögenswerten in verschiedenen DeFi Protokollen hinterlegt. Neben Staking- und Kreditplattformen verfügen ebenso die Liquiditätspools dezentraler Börsen nach wie vor über eine ansprechende Liquidität. Zudem entpuppte sich die blockchainbasierte Infrastruktur als äusserst robust, auch während Zeiten, die durch beachtliche Kursrückgänge gezeichnet waren. Der Bereich bietet dank seiner zuverlässigen, transparenten und unwiderruflichen Architektur interessante Anknüpfungspunkte für die traditionelle Finanzinfrastruktur. Unter dem Namen „Project Guardian“ testen aktuell unter Betreuung der singapurischen Finanzaufsichtsbehörden mehrere Grossbanken die Durchführbarkeit von Anwendungsfällen auf öffentlichen DeFi Plattformen. Der Fokus liegt dabei auf Tokenisierungs-Anwendungen im Fremdwährungsbereich. Ein weiterer Anhaltspunkt, der auf die oft zitierte Verschmelzung der beiden Bereiche hindeutet.
Als Teil eines gemeinsamen Projekts der Finanzbranche („Guardian“) führt der Bankenriese JP Morgan die erste richtige DeFi-Transaktion durch.
Auch die schweizerische Notenbank SNB beschäftigt sich seit Längerem mit den sich aus dem Blockchaingebiet ergebenden Effizienzmöglichkeiten. Aktuell erforscht das Institut mit anderen Währungshütern „automatisierte Market Maker (AMM)“ Protokolle für den grenzüberschreitenden Austausch digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs). Mit der Fortführung der beiden Projekte Helvetia und Jura soll die Abwicklung von Devisengeschäften zwischen Finanzinstituten in den Währungen Schweizer Franken, Euro und Singapur-Dollar geprüft werden.
Das Projekt „Mariana“ der SNB und Partner-Notenbanken untersucht den grenzüberschreitenden Handel mit CBDCs über DeFi-Protokolle.
Fintech Riese Revolut doppelt im Bereich Kryptowährungen nach. Nachdem bereits vereinzelte digitale Assets über den Anbieter erworben und transferiert werden konnten, integriert das Unternehmen nun weitergehende Möglichkeiten, welche unter anderem direkte Kryptozahlungen erlauben sollen.
Die globale Finanzapp Revolut führt neu Kartenzahlungen mit Kryptowährungen in der Schweiz und in Grossbritannien ein.
Der NFT Bereich sorgt für einen steten Zulauf an neuen Nutzern im Blockchainsektor. Zunehmend nutzen Konzerne die Möglichkeiten der Technologie, um ihre Kunden enger an das Unternehmen zu binden. Auch die soziale Medienplattform Reddit begann 2021 mit der Einführung sogenannter Avatar-NFTs. Die Plattform verfügt über schätzungsweise 50 Millionen täglich aktiver Nutzer und hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr mehr als 350 Millionen Dollar eingenommen. Nach einer eher zurückhaltenden Einführung beschloss das Unternehmen nun eine breite konzeptionelle Erweiterung der ersten NFT-Kollektion.
Die soziale Nachrichtenseite Reddit expandiert mit Plattform-eigenen NFT-Profilbildern weiter in den Krypto-Bereich.
Ausserdem: Während drei Jahren schufen mehr als 350 Entwickler, darunter die Köpfe hinter dem Libra/Diem Projekt von Meta, die Aptos-Blockchain. Gemäss den Erschaffern soll die Blockchain mit den Eigenschaften Skalierbarkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit herausstechen. Um eine massenhafte Adoption in der Web3-Ära zu ermöglichen, soll das Blockchainnetzwerk den Weg der Cloud-Infrastruktur gehen und so kosteneffizient den Aufbau weit verbreiteter Anwendungen garantieren. Den Versprechen technischer Leistungsfähigkeit konnte das Netzwerk nach seiner Lancierung vorerst aber noch nicht gerecht werden.
Die neue Layer-1 Blockchain Aptos möchte mit 100’000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) die Infrastruktur für das Web3 bereitstellen.