Was hat sich diese Woche rund um Blockchain und Kryptowährungen getan? Die relevantesten lokalen und internationalen Geschehnisse sowie ansprechende Hintergrundberichte pointiert und kompakt im Wochenrückblick.
Selektierte Artikel der Woche:
An FIAT-Währungen gekoppelte Token stellen einen bedeutsamen Pfeiler im Krypto-Ökosystem dar. Sogenannte Stablecoins tauchen als Komponenten in den wichtigsten Währungspaaren auf und werden rege auf verschiedentlichen zentralen und dezentralen Finanzplattformen benutzt. Daneben bieten die in Dollar denominierten Token Vorteile im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr gegenüber traditionellen Alternativen. Mit zunehmender Adoption rückt der Sektor auch auf der Prioritätenliste von Regulierungsbehörden nach oben. Der Fall des algorithmischen Stablecoins UST und der Rückzug von Facebooks Libra/Diem Projekt veranschaulichen die Komplexität der neuen Technologie.
Seit dem Fall von Terra’s UST haben Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt ihren Fokus auf Stablecoins als Industrie verstärkt.
Kryptowährungen sind vielfältig einsetzbar und finden ihren Weg vermehrt in den Alltag. Über Hybridlösungen bieten bereits etliche Zahlungsdienstleister ihren Kunden die Möglichkeit, Alltagszahlungen mit Krypto zu tätigen. In Australien akzeptiert inzwischen der führende australische Einzelhändler On The Run (OTR) in seinen 175 Tankstellen und Supermärkten Zahlungen in Bitcoin & Co.
In 175 australischen OTR-Tankstellen und Supermärkten werden neu Kryptowährungen zur Bezahlung von Benzin und Shop-Artikeln akzeptiert.
Digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) können als Antwort der Notenbanken auf Kryptowährungen und andere digitale Zahlungsalternativen gesehen werden. Zwar bietet diese Art von digitaler Währung gewisse Vorteile in der Handhabung gegenüber Bargeld, allerdings werden von Konsumentenschutzorganisationen starke Abstriche im Bereich der Privatsphäre befürchtet. Die russische Zentralbank will den digitalen Rubel bereits bis 2023 als vollwertiges Zahlungsmittel zwischen Privatpersonen und Unternehmen einsetzen. Welchen Weg Russlands Notenbank einschlägt, wird sich weisen.
Russland plant die Einführung eines digitalen Rubels im Jahr 2023, während die Bemühungen um CBDCs weltweit zunehmen.
Täglich stossen neue Nutzer in das Web3 hinzu, wobei sie Kryptowährungen oder NFTs erwerben, handeln und verwahren. Insbesondere das vergangene Jahr hat Investoren teilweise kräftige Kursgewinne beschert. Doch die neue Anlageklasse muss in den meisten Ländern auch steuerlich deklariert werden. In der Schweiz unterliegen digitale Vermögenswerte grundsätzlich der Vermögenssteuer. Allerdings sind im Umgang mit Kryptowährungen identisch zu bestehenden Anlageklassen gewisse Sonderheiten zu berücksichtigen. Steuerberater Gilbert Lenherr erklärt, was als Krypto-Investor zu beachten ist.
Mit der zunehmenden Verbreitung von Kryptowährungen spielt die Deklaration in der Steuererklärung eine wichtige Rolle: der Fall Schweiz.
Ausserdem: In den vergangenen Wochen kam Bewegung in die Kryptomärkte. Als einer der Haupttreiber gilt der anstehende Wechsel des Konsensalgoritmus des Ethereumnetzwerks. Das Netzwerk steht mit dem „Merge“ vor der grössten Umstellung seiner Geschichte. Bereits ab Mitte September soll der Konsensalgorithmus und damit die Netzwerkinfrastruktur auf Proof of Stake umstellen. Dabei fällt ein grosser Teil der aktuell anfallenden Belohnungen für die Miner weg. Es ist daher kein Wunder, dass im Vorfeld des Merge nun Abspaltungsinitiativen vom Hauptnetzwerk entstehen. Denn Kryptowährungsprotokolle enthalten generell die Eigenschaft, dass sie „geforkt“ werden können. Dabei führt eine Gruppe von Minern eine Kopie einer bestehenden Blockchain mit abgeänderten Parametern fort, die ab dem Zeitpunkt des Forks als eigenständige Kette inklusive eigenem Token agiert. Ab dieser Weggabelung entsteht, vorausgesetzt es findet eine Adoption von Betreibern und Nutzern statt, ein zusätzliches Ökosystem. Als klassische Beispiele dienen die Bitcoin-Forks Bitcoin Cash und Bitcoin SV sowie der Ethereum Fork Ethereum Classic. Findige Börsen bieten nun bereits Futureskontrakte auf mögliche Ethereum Alternativlösungen an.
Eine zusammenfassende wöchentliche Rückschau auf die Geschehnisse an den Kryptomärkten mit Fokus auf Trendsektoren, Liquidität, Volatilität, Spreads und mehr in Zusammenarbeit mit Marktdatenanbieter Kaiko.