Die Business-Intelligence-Firma MicroStrategy war das erste börsennotierte Unternehmen, das Bitcoin in seine Bilanz aufnahm. CEO Michael Saylor teilte ihre Gedanken und Strategie in einer Konferenz mit, an der Vertreter von 6'917 verschiedenen Unternehmen teilnahmen.
MicroStrategy organisierte zwei Tage lang Video-Sessions für Unternehmen, die daran interessiert sind, Bitcoin zu erwerben. Unter dem Namen "Bitcoin for Corporations" nahmen an der Veranstaltung wichtige Vertreter von MicroStrategy teil, darunter CEO Michael Saylor. Am 6. Februar tweetete dieser, dass "Bitcoin for Corporations" 8'197 Zuschauer aus 6'917 Unternehmen angezogen hatte.
Our @MicroStrategy World 2021 was a great success, with 22,031 registrants. The #Bitcoin for Corporations program attracted 8,197 attendees from 6,917 different enterprises. All sessions are free & uploaded here, along with our Bitcoin Corporate Playbook.https://t.co/8KKB7m0EvK
— Michael Saylor (@michael_saylor) February 6, 2021
Das Unternehmen stellte auch sein Playbook für die Integration von BTC in das Treasury von Unternehmen zur Verfügung. MicroStrategy nennt die Open-Source-Initiative "Project Roadmap". Die Dokumentation kann von der Website der Firma heruntergeladen werden.
Praktizieren, was sie predigen
Das Ereignis kam einen Tag, nachdem MicroStrategy zusätzliche Bitcoin im Wert von $10 Millionen gekauft hatte. Der Kauf ergänzt einen Bestand, der bereits über $1 Milliarde wert ist. Dieser Kauf, gepaart mit einem Tweet von Elon Musk, scheint einen Preisanstieg gestartet zu haben.
Im Dezember gab MicroStrategy 650 Millionen Dollar in Wandelanleihen aus, um mehr Bitcoin für das Treasury zu kaufen. Darüber hinaus gab Michael Saylor im Oktober bekannt, dass er auch persönliche Bitcoin-Käufe tätigte. Seine eigenen Bestände beliefen sich auf rund 17'730 BTC - damals im Wert von über 239 Millionen Dollar.
Tech oder Treasury Unternehmen?
Einige Analysten stellen die Strategie von MicroStrategy in Frage. Die Essenz der Kritik ist, dass der Hype um die Bitcoin-Käufe des Unternehmens die ursprüngliche Ausrichtung der Firma als Business Intelligence-Unternehmen übernommen hat.
Während MicroStrategy einige interessante Investoren dazugewonnen hat, darunter Norwegens Oljefondet, besteht Saylor darauf, dass MicroStrategy selbst immer noch ein Technologieunternehmen ist. Was die Aufmerksamkeit der Investoren erregte, ist laut Saylor folgende Tatsache: Er konnte das Treasury des Unternehmens angesichts eines abwertenden US-Dollars nicht nur retten, sondern es mit Bitcoin schnell vergrössern.
Bitcoin als Ersatz von Gold
Während der Kurs des US-Dollars sowohl gegenüber anderen Fiat-Währungen als auch gegenüber digitalen Währungen ein Argument für Saylor ist, geht er noch einen Schritt weiter. Der MicroStrategy-CEO sagt nämlich auch, dass Bitcoin Gold als Wertaufbewahrungsmittel ersetzen wird. Saylor drückte es am 10. November poetisch aus, als er twitterte, dass Bitcoin sich gegen Gold durchsetzen wird.
I agree with @APompliano that it is dangerous to think that Gold & Bitcoin are similar & complementary investments. When the #Bitcoin Dragon emerges from its lair, the first thing it will eat is the Kingdom of #Gold.@APompliano https://t.co/9TmJ834OXH
— Michael Saylor (@michael_saylor) November 10, 2020
Einige Investoren könnten Saylor zustimmen. Im Dezember erklärten die Analysten von JPMorgan, dass für Gold eine lange "Leidenszeit" beginne, weil Investoren aus Gold in Bitcoin abwandern. Der Pensionsfonds Jeffries Financial Group reduzierte kurz darauf seine Goldbestände zugunsten von BTC. Im Januar wurden zum ersten Mal seit 2017 doppelt so oft "Bitcoin" wie "Gold" gegoogelt.