EBay, Stripe, Mastercard und Visa distanzieren sich vorerst von Facebook's Kryptowährungsprojekt Libra. Das kündigten die Unternehmen am Freitag an, rund eine Woche nach dem Rückzug von PayPal.
Regulatorischer Druck zu hoch
Wie bereits Paypal letzte Woche mitgeteilt hat, sehen auch EBay, Stripe, Mastercard und Visa ihre Geschäftstätigkeit durch den zusehenden regulatorischen Druck gefährdet. In der letzten Zeit haben sich immer mehr Regulierungsbehörden mit Libra beschäftigt und das Projekt hat immer heftigere Kritik einstecken müssen. Die Zahlungsunternehmen befürchten, dass der Umgang mit Benutzerdaten und der Datenschutz bei Facebook im Allgemeinen, einen negativen Einfluss auf die Regulierungsbehörden haben wird.
Zusammenarbeit zu einem späteren Zeitpunkt nicht kategorisch ausgeschlossen
Die Aussagen der entsprechenden Unternehmen schliessen allesamt eine Zusammenarbeit mit der Libra Association zu einem späteren Zeitpunkt nicht aus. Es werde weiterhin geprüft, "ob alle erforderlichen regulatorischen Erwartungen zukünftig vollständig zu erfüllen seien".
Die ursprüngliche Koalition von 28 Unternehmen welche die Libra-Krypto-Währung ursprünglich unterstützten, scheint zu schwinden. Gesetzgeber rund um den Globus haben Fragen zu den Auswirkungen auf souveräne Währungen und zur Gewährleistung des Verbraucherschutzes gestellt.
Die Entscheidungen der erwähnten Zahlungsdienstleister gehen einer geplanten Sitzung der Libra Association am 14. Oktober voraus. An der in Genf anberaumten Sitzung war eine Unterzeichnung der Vereinbarung geplant. Eine Woche später wird das Kryptowährungsprojekt Libra erneut im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der US-Gesetzgeber stehen. Facebook-Chef Mark Zuckerberg wird vor dem "House Financial Services Committee" aussagen.