Vermögensverwalter Fidelity hat von den kanadischen Aufsichtsbehörden die Genehmigung erhalten, der erste Bitcoin-Verwahrer des Landes zu werden. Dieser Schritt ebnet den Weg für weitere kanadische Institutionen, in Bitcoin zu investieren, darunter Pensionsfonds, Portfoliomanager, Investmentfonds und ETFs.
Fidelity Canada wird seinen neuen Service in Form einer Bitcoin-Handels- und -Verwahrungsplattform für institutionelle Anleger anbieten. Laut einer Medienmitteilung haben sie von den Aufsichtsbehörden grünes Licht erhalten, als erste Bitcoin-Verwahrstelle des Landes zu fungieren.
"Die Nachfrage nach Investitionen in digitale Vermögenswerte wächst beträchtlich, und institutionelle Anleger haben nach einer regulierten Händlerplattform gesucht, um Zugang zu dieser Anlageklasse zu erhalten" - Scott Mackenzie, Präsident von Fidelity Clearing Canada
Während die Bewertungen digitaler Vermögenswerte historische Höchststände erreichen und das Interesse an Alternativen zunimmt, steigt laut dem billionenschweren Finanzdienstleister die Nachfrage nach einer zuverlässigen und sicheren Plattform für den Handel mit dieser aufstrebenden Anlageklasse. Das neue Angebot sei nach denselben hohen Standards wie die anderen Fidelity-Plattformen entwickelt worden, wobei die einzigartigen Möglichkeiten der Blockchain-Technologie genutzt werden.
Richtlinien haben Fidelity den Weg geebnet
Um dieser Nachfrage gerecht zu werden und Anleger besser zu schützen, haben die kanadische Wertpapieraufsichtsbehörde (CSA) und die IIROC zu Jahresbeginn neue Richtlinien zur Regulierung von Plattformen veröffentlicht. Sie befassen sich mit dem Handel und der Verwahrung von Kryptowährungen und Verträgen, welche Kryptowährungen beinhalten. Die Fidelity Clearing Canada (FCC) hat von der CSA Entscheidungen und von der IIROC eine Genehmigung erhalten, welche die Erwartungen in Bezug auf den neuen institutionellen Digital Asset Service der FCC erfüllen.
Das hat das Unternehmen dazu veranlasst, ihr Angebot für die kanadische Investmentgemeinschaft zu erweitern. Anfang dieser Woche hat Fidelity Investments Canada ULC einen vorläufigen Prospekt bei den Aufsichtsbehörden eingereicht, um auch einen eigenen Bitcoin-ETF und einen Bitcoin-Fonds aufzulegen. Die Fidelity-Fonds werden sich in die wachsende Liste der bestehenden Bitcoin-Fonds einreihen, die bereits auf dem kanadischen Markt aufgelegt wurden.
Direkt in Bitcoin investieren
Institutionelle Anleger in Kanada wie Investmentfonds und börsengehandelte Fonds (ETF) mussten bisher auf Verwahrstellen in den USA zurückgreifen. Mit der Einführung der FCC können mehr dieser Anleger potenziell direkt in Bitcoin investieren. Darüber hinaus hat Fidelity Investments Canada ULC vorläufige Prospekte für den Fidelity Advantage Bitcoin ETF eingereicht. Dieser ETF würde die Dienste der FCC als Depotbank in Anspruch nehmen.
Mit dem eingereichten Antrag für einen börsengehandelten Bitcoin-Fonds und einen Investmentfonds will das Unternehmen auch Kleinanleger ansprechen. Im September verwaltete Fidelity weltweit ein Vermögen von über 4.2 Billionen US-Dollar. Die FCC bietet Dienstleistungen für mehr als 100 Investmentgesellschaften in Kanada an. Zusammen mit Fidelity Investments Canada ULC repräsentieren sie zum 30. Juni ein verwaltetes Vermögen von mehr als 222 Mrd. US-Dollar.
Sichere Plattform für Kunden
Der Start der neuen Plattform ist für Fidelity Canada der erste Schritt in Richtung institutionelle Bitcoin-Adoption. Fidelity Investments Inc. hat jedoch 2018 ein ähnliches Produkt in den USA eingeführt. Fidelity Digital Assets bietet seither institutionellen Anlegern Bitcoin-Verwahrungs- und Handelsausführungsdienste. Der erste US-amerikanische Bitcoin-Fonds von Fidelity Investments, welcher nur akkreditierten Anlegern offensteht, sammelte bis Mai dieses Jahres 102 Millionen US-Dollar von vermögenden Anlegern ein.
Die institutionelle Verwahrungsplattform umfasst eine gesicherte Cold Wallet, physische, digitale und betriebliche Kontrollen, sowie mehrstufige innovative Sicherheitsvorkehrungen. Sie wird sich an Institutionen wie Pensionsfonds, Portfoliomanager, Investmentfonds und börsengehandelte Fonds (ETFs) richten, die ein direktes Exposure in Bitcoin suchen. Die Plattform könnte aber auch auf andere digitale Vermögenswerte wie nicht-fungible Token (NFTs) ausgedehnt werden.