Der vielseitige NFT-Markt schaffte es in den vergangenen Monaten wiederholt in die Schlagzeilen der traditionellen Medien. Der Grossteil des Handelsvolumens befindet sich dabei auf der Plattform OpenSea. Neben anderen Krypto-Börsen wagt sich nun Coinbase in den Bereich.
Nicht-fungible Token (NFTs) sind zum Zeitgeist des Kryptomarktes geworden. Die Blockchain-Token kommen in Form eines kryptografischen Assets, das den Besitz von etwas Einmaligem darstellt, das nicht ausgetauscht werden kann. So sind sie insbesondere in der Kunstbranche beliebt und dringen zunehmend in andere Sektoren ein. Die monatlichen Handelsvolumen sind zwar leicht zurückgegangen, befindet sich jedoch weiterhin im Milliardenbereich. Der Grossteil dieser Volumen, und deren Gebühren, gingen bislang an OpenSea. Mit dem Eintritt diverser Krypto-Börsen wird der Wettbewerb härter.
Coinbase NFT-Marktplatz
Ziel der neuen Plattform sei es laut Coinbase, jedem die Möglichkeit zu geben von seinem kreativen Funken zu profitieren. Die Erstellung eines NFT soll so einfach sein wie das Tippen auf ein paar Tasten. Alles, was komplexere Hürden beinhaltet, sei ein Hindernis für die Kreativität. Sie anerkennen dabei die "Creator Economy" als Untergruppe der realen Wirtschaft und möchten diese fördern.
"Heute kündigen wir Coinbase NFT an, einen Peer-to-Peer-Marktplatz, der das Prägen, Kaufen, Präsentieren und Entdecken von NFTs so einfach wie nie zuvor machen wird. So wie Coinbase Millionen von Menschen geholfen hat, zum ersten Mal auf einfache und vertrauenswürdige Weise Zugang zu Bitcoin zu bekommen, wollen wir dasselbe für NFTs tun." - Coinbase Blog Post
Laut einer Mediensprecherin wird die Plattform selbstverwahrende Wallets nutzen und dabei von den Nutzern keine Know Your Customer (KYC) Verfahren verlangen. Anders als dies die Brokerage-Kunden von Coinbase durchführen müssen, um mit Kryptowährungen zu handeln. Das Unternehmen wollte die Gebühren nicht bekannt geben, wird diese Details jedoch kurz vor dem offiziellen Start der Plattform ankünden.
Soziales Netzwerk
Menschen sind von Natur aus kreativ. Sie schaffen Kunst, drücken Individualität aus, bilden Gemeinschaften und suchen nach Bedeutung. Vor dem Aufkommen von NFTs gab es laut Coinbase keine universelle Möglichkeit für Kreative, ihre Werke zu besitzen, zu kontrollieren und von ihnen zu profitieren - insbesondere in der digitalen Welt. So werden Kaufen und Verkaufen die Kernfunktionen auf der Coinbase Plattform sein.
Doch das Unternehmen möchte darüber hinaus gehen. Der Marktplatz soll nämlich auf sozialem Engagment aufgebaut werden. Damit will Coinbase die Schöpfer, Sammler und Fans vereinen und ihnen Möglichkeiten geben zu interagieren. Basierend auf den Interessen kuratiert Coinbase einen persönlichen Feed. Im Profil werden dabei alle NFT an einem Ort angezeigt, damit sich gleichgesinnte Fans oder Künstler verbinden können. Das soziale Element soll die Zukunft gestalten, indem es Leidenschaften teilt, neue Kooperationen entstehen lässt und die Fantasie beflügelt.
Der Wettbewerb wird härter
Coinbase wirft seinen Hut in einen Ring, der immer härter umkämpft ist. Jüngst kündigte die Krypto-Börse FTX den vollwertigen Start ihres Marktplatzes für Solana-basierte NFTs an. Der grösste Konkurrent Binance hat ebenfalls ein eigenes Angebot, welches das Unternehmen zur "grössten NFT-Handelsplattform der Welt" ausbauen will. Selbst Shopify lässt Kreative NFTs prägen, verkaufen und handeln.
Es macht durchaus Sinn, dass Krypto-Börsen ein Stück des nicht-fungiblen Kuchens haben wollen. OpenSea, das in einer kürzlichen Finanzierungsrunde den Status eines Unicorns erlangt hat, verzeichnete einen sprunghaften Anstieg seines Handelsvolumens. Der grösste NFT-Marktplatz hat im vergangenen Monat ein Handelsvolumen von mehr als 2.7 Milliarden US-Dollar verzeichnet. Das ist zwar nur ein Bruchteil der 129 Milliarden Dollar, die Coinbase im September im Kryptowährungshandel umsetzte, stellt für OpenSea jedoch eine Verdreissigfachung gegenüber dem Jahresanfang dar.